Sturm löst 100 Feuerwehreinsätze aus

Im Bezirk Feldkirch sind am Montag wegen des Föhnsturms zahlreiche Notrufe bei den Feuerwehren eingegangen. Mehrere Bäume stürzten um und blockierten Straßen. Am Montagabend beruhigte sich die Lage langsam wieder.

Windböen deckten zum Teil Häuser ab. Am Montagnachmittag rückten die Feuerwehren zu rund 100 Einsätzen aus. Vor allem im Bezirk Feldkirch kam es zu größeren Schäden. Nicht nur Privathäuser und eine Schule - das Institut St.Josef am Ardetzenberg in Feldkirch - waren betroffen. Auch der Feldkircher Bahnhof wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Sturm

ORF

Der Sturm sorgte auch für einige Straßensperren. Zum Beispiel musste die L 61, die Tostner Straße, bei Tosters wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden und auch die Straße zwischen Bürs und Bürserberg war stundenlang durch einen umgestürzten Baum nicht passierbar.

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Der Vormittag war sehr ruhig verlaufen, am Nachmittag ist dann die stürmische Wende gekommen, sagt Andreas Weiss, Kommandant der Feuerwehr Feldkirch-Stadt.

Windspitzen lagen bei 128 km/h

Am frühen Montagvormittag wurden in den Bergen (Diedamskopf/Bregenzerwald) Windgeschwindigkeiten von 128,3 km/h gemessen. Damit war Orkanstärke erreicht. Von Orkanstärke spricht man ab einer Windgeschwindigkeit von 117,7 km/h. Solch hohe Windgeschwindigkeiten wurden am Montag auch in der Gemeinde Warth-Schröcken gemessen.

Etwas ruhiger war es am Vormittag noch im Brandnertal. Hier lag die maximale Windgeschwindigkeit bei knapp über 70 km/h. Der Lawinenwarndienst Vorarlberg riet am Montag von Touren und Variantenabfahrten ab. Föhnsturm: Teilweise große Lawinengefahr

Knapp 40 Feuerwehreinsätze am Sonntag

Die Feuerwehreinsätze konzentrierten sich laut Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) vor allem auf die Rheindelta-Gemeinden Gaißau und Höchst sowie auf deren Nachbarn Lustenau und Hohenems. Schwerwiegende Zwischenfälle blieben vorerst aus. Man habe es mit „typischen Sturmschäden“ wie eben umgestürzten Bäume zu tun gehabt, hieß es bei der RFL.

Weihnachtsbaum Schnepfau

Privat/Ganthaler

In Schnepfau machte der Sturm auch vor dem Weihnachtsbaum nicht halt

Straßensperre in Gaißau und Höchst

Nachdem am Sonntagmittag mehrere Bäume auf die die Gaißauer Straße (L19) in Höchst gefallen waren, wurde diese von der Polizei gesperrt. Während der Aufräumarbeiten durch die Feuerwehren Gaißau und Höchst stürzten weitere Bäume auf die Straße. Auch Personen waren in der Nähe, wurden aber nicht verletzt. Da die Aufräumarbeiten zu gefährlich für die Einsatzkräfte wurden, mussten die Arbeiten eingestellt werden. Die Straßensperre ist noch bis Montag aktiv.

Gaissau

Ganthaler/privat

Feldkirch: Baum stürzt auf Hausdach

In Feldkirch-Altenstadt stürzte ein Baum auf ein Hausdach und durchbrach ein Dachfenster. Die Bewohnerin, die sich zu diesem Zeitpunkt in einem anderen Raum befand, kam mit dem Schrecken davon. Die Feuerwehr Altenstadt zersägte den Baum und half beim Abdecken des kaputten Daches.

In Bürs war gegen 13.00 Uhr ein belgisches Ehepaar auf der Brandnerstraße (L82) unterwegs, als dort ein Baum vom Sturm entwurzelt wurde und auf das Auto des Ehepaars fiel. Ein Ast des Baumes durchbohrte dabei die Motorhaube des Wagens und beschädigte auch die Windschutzscheibe.

Stillstand bei Skiliften

In den Skigebieten war an einen normalen Ablauf nicht zu denken. Vor allem in den höher gelegenen Regionen wurden viele Liftanlagen und Seilbahnen aus Sicherheitsgründen nicht in Betrieb genommen. In Brand etwa fegte der Wind mit einer Geschwindigkeit von 90 km/h über die Gipfel.

Lifte Hochjoch

Privat/Köberle

Wie hier am Hochjoch standen zahlreiche Lifte in den Skigebieten still