Messerattacke: Asylwerber vor Gericht

Wegen schwerer Körperverletzung musste sich am Dienstag ein Asylwerber vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Er soll in einer Flüchtlingsunterkunft in Bludenz einen Mitbewohner mit einem Küchenmesser schwer verletzt haben.

In der Tatnacht habe es Streit mit seinem Mitbewohner gegeben, sagte der 21-jährige Angeklagte aus Afghanistan vor Gericht aus. Er wollte, dass sein Mitbewohner die Musik leiser dreht, daraufhin habe ihn dieser geohrfeigt. Um sich zu wehren, habe er ein Küchenmesser geschwungen, so der Angeklagte. Die Schnittwunden im Bauch-, Schulter- und Armbereich hatten laut medizinischer Untersuchung eine Tiefe von drei bis vier Zentimetern.

Der 21-Jährige lebt seit eineinhalb Jahren in Österreich. Schon ein Mal war er bei der Polizei aufgefallen, da er in einer Flüchtlingsunterkunft in Dornbirn mit einem Messer an einer Schlägerei beteiligt war.

Medizinisches Gutachten nötig

Das Opfer machte völlig andere Angaben. Er habe seinem Mitbewohner nie eine Ohrfeige gegeben, sondern sei in seinem Bett gelegen, als ihn der Angeklagte unvermittelt attackiert habe.

Der Prozess wurde vertagt, um ein medizinisches Gutachten einzuholen. Das soll Aufschluss über den genauen Grad der Verletzung des Opfers geben.