Drogenprozess: Haftstrafe für Asylwerber

Am Landesgericht Feldkirch wurde am Mittwoch ein irakischer Asylwerber wegen Drogenhandels und unerlaubten Umgangs mit Suchtgift rechtskräftig zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Laut Gericht gehört er einer kriminellen Gruppe an.

Insgesamt acht Kilogramm Cannabis und 150 Gramm Kokain soll der Angeklagte innerhalb von vier Monaten über Kuriere nach Vorarlberg gebracht und hier verkauft haben. Den Handel mit kiloweise Drogen stritt der 26-Jährige vor Gericht ab, er habe lediglich kleinere Mengen Marihuana verkauft.

Richterin: „Zu oft gelogen“

Auch sein Kontaktmann aus Linz wurde vom Gericht befragt. Der ebenfalls 26-Jährige sitzt bereits wegen Drogendelikten im Gefängnis. Auch wenn der Zeuge angab, den Beschuldigten nur flüchtig und nicht über Drogengeschäfte zu kennen, war für die Richterin klar, dass der Angeklagte schuldig ist. Er habe zu oft gelogen, man könne ihm nicht mehr glauben.

Die ihm zur Last gelegte Menge von insgesamt acht Kilogramm Drogen sei realistisch. Zudem sei klar, dass er keine untergeordnete Rolle in der kriminellen Vereinigung gespielt hatte. Der Strafrahmen lag zwischen einem und 15 Jahren Haft. Urteilsmildernd war laut Richterin die Unbescholtenheit des Angeklagten und seine Drogenabhängigkeit. Als erschwerend wurde gewertet, dass der Iraker mehrere Delikte gleichzeitig begangen hatte.