Volle Auslastung bei Schoeller Spinning Group

70 Prozent mehr Aufträge als im Herbst des Vorjahres gibt es derzeit bei der Schöller Spinning Group in Hard - die Produktion läuft auf Hochtouren. Das berichtet die Wirtschaftspresseagentur.com.

Nach Angaben des geschäftsführenden Gesellschafters Kurt Haselwander produziere man gegenwärtig im Schnitt eigentlich bei 130 Prozent der Produktionskapazitäten. Die Auftragslage sei derzeit um 70 Prozent höher als im Herbst 2016. Die Produktion laufe an sechs Tagen die Woche rund um die Uhr.

„Wenn wir das geeignete Personal für Hard und vor allem für Kresice finden würden, dann würden wir an sieben Tagen pro Woche die Anlagen laufen lassen“, so Haselwander gegenüber der Wirtschaftspresseagentur. Die hohe Nachfrage würde vor allem im Spinnereiwerk von Schoeller im tschechischen Kresice zu Engpässen führen. Die Folge daraus seien mitunter vergleichsweise lange Wartezeiten auf Kundenseite.

Bereinigung der Produktpalette angedacht

Auf diese Entwicklung werde Schoeller reagieren müssen, allerdings nicht durch einen Ausbau der eigenen Kapazitäten. Die Dinge könnten sich in der Textilbranche sehr schnell wieder drehen, so Haselwander. Das nur schwer kalkulierbare Risiko, mehrere Millionen Euro in neue Gebäude und Anlagen zu investieren und dabei gleichzeitig den Personalstand aufzubauen, wolle man deshalb nicht eingehen. „Wachstum ja, aber auf andere Art“, so Haselwander.

Deshalb gebe es vielmehr Überlegungen, ob man bestimmte Produktgruppen zukünftig gar nicht mehr anbietet. „Eine Bereinigung im Portfolio haben wir vor ein paar Jahren schon einmal gemacht. Jetzt stehen wir erneut an diesem Punkt.“ Konkrete Bereiche wollte Haselwander noch nicht nennen. Haselwander begründet die derzeit hohe Nachfrage damit, dass sich der Fokus von Schoeller auf Ökologie und Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit dem Naturprodukt Wolle jetzt nach mehreren Jahren bezahlt mache. Dazu hätten auch die immer umweltschonenderen Bearbeitungsverfahren beigetragen.

Umsatz von 46,5 Millionen Euro

Im Geschäftsjahr 2016 erzielte die Schoeller Spinning Group im Bereich Industriegarne einen Umsatz von 46,5 Millionen Euro. Im heurigen Jahr rechnet er mit einem Umsatzplus von mindestens zehn Prozent. „Dieses Wachstum muss allerdings auch finanziert werden.“ Er verweist in dem Zusammenhang auf die deutlich gestiegenen Preise für das Wolle-Rohmaterial um mehr als 25 Prozent binnen einiger Monate. Zugekauft werde die Schafwolle insbesondere in Südamerika, Tasmanien und Neuseeland sowie in Australien. Die Schoeller Spinning Group hat ihren Stammsitz in Hard, wo etwa 150 Mitarbeiter tätig sind. Hier sind auch die Färberei sowie die Logistik untergebracht. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen mer als 450 Mitarbeiter.

Link: