Aufräumarbeiten nach dem Unwetter

Heftige Regengüsse und starker Wind haben am Freitagabend in Vorarlberg zu mehr als 30 Feuerwehreinsätzen geführt. Auch am Samstagvormittag mussten noch einige Feuerwehren ausrücken, um Folgen des Unwetters zu beseitigen.

Die Einsätze am Freitagabend verteilten sich nach Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) über das ganze Land. Zwischen Bürs und Bürserberg verlegten mehrere Bäume die Brandnerstraße, sie musste bis etwa 22.45 Uhr für die Aufräumarbeiten gesperrt werden. Ebenfalls in Bürs wurden Baustellenzäune auf die Fahrbahn geweht und von freiwilligen Helfern und der Feuerwehr entfernt.

Ein Baugerüst an einer Außenfassade wurde teils heruntergerissen und drohte auf die Straße zu stürzen. Noch während des Gewitters musste das Gerüst von der Baufirma abgebaut werden. In Thüringerberg wurde ein Alu-Dach vom Wind abgedeckt. Auch in Rankweil und in Mittelberg wurden Straßen durch Bäume verlegt. Gröbere Schäden oder Unfälle gab es in Vorarlberg aber nicht.

Weitere Einsätze am Samstagvormittag

Auch am Samstagvormittag mussten die Feuerwehren noch vereinzelt ausrücken. So musste in Lustenau ein Keller leergepumpt werden. Auf der Laternser Straße bei Zwischenwasser musste die Feuerwehr angebrochene und abgerissene Äste aus einem Baum sägen, damit diese nicht auf die Straße fallen. Dazu wurde die Straße für etwa 20 Minuten komplett gesperrt. Auch die Seepolizei war am Samstag im Einsatz: Eine Gondel hatte sich beim Sturm im Harder Sporthafen umgedreht und war gesunken. Sie wurde am Samstagnachmittag geborgen.

„Carmen“ ins Festspielhaus verlegt

In Bregenz wurde am Freitagabend die Vorstellung der Oper „Carmen“ von der Seebühne wegen des Wetters ins Festspielhaus verlegt. Es war die zweite komplette Regenabsage der laufenden 72. Festpiel-Saison, bei einem weiteren Mal wurde die Aufführung nach mehr als 60 Minuten abgebrochen und ins Festspielhaus verlegt.

Laut Festspiel-Sprecher Axel Renner wurde am Freitag gegen 20.45 Uhr bekannt gegeben, dass die Oper im Großen Saal des Festspielhauses gespielt wird. Besitzer von sogenannten Seekarten erhielten damit ihr Geld zurück, Besitzer von Hauskarten sahen die 26. Aufführung im rund 1.600 Plätze fassenden Festspielhaus.

Austria-Match wurde unterbrochen

Die starken Regenfälle haben am Freitagabend auch beim Heimspiel von Austria Lustenau für ein paar Verzögerungen gesorgt. Das Match im Reichshofstadion musste für 20 Minuten unterbrochen werden. Die Lustenauer haben sich am Ende mit einem 1:1 unentschieden gegen Blau-weiß Linz den ersten Heim-Punkt gesichert.

Austria Lustenau Match

ORF

Gewitter und Starkregen beim Austria-Match: Der Schiedsrichter schickt die Spieler für rund 20 Minuten in die Kabine.

Deutsches Seeufer: Mehrere Verletzte

Deutlich schwerere Schäden haben die Unwetter auf der deutschen Seite des Bodensees und im Allgäu angerichtet. Dort wurden sieben Menschen zum Teil schwer verletzt. Zu 350 Einsätzen mussten Feuerwehren und Polizei inerhalb von drei Stunden ausrücken, um umgestürzte Bäume und umherfliegende Gegenstände zu beseitigen sowie vollgelaufene Keller auszupumpen.

Bei Leutkirch stürzte ein Baum auf einen vorbeifahrenden Kleinwagen und verletzte den 58-jährigen Fahrer schwer, zudem wurde ein geparktes Wohnmobil von einem umstürzenden Baum getroffen und völlig zerstört. Bei Ravensburg fuhr eine 78-jährige ungebremst gegen einen umgestürzten Baum und erlitt schwere Verletzungen.

Im Bodenseekreis wurden auf einem Weinfest zwei Personen von einem durch den Sturm losgerissenen Holzteil getroffen und dadurch leicht verletzt. Die bisher bekannten Sachschäden werden auf deutscher Seite des Sees deutlich über 350.000 Euro geschätzt.

St. Gallen: Rund 40 Einsätze

Im Schweizer Kanton St.Gallen gingen innerhalb von zwei Stunden rund 40 Meldungen bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei ein. Ein Auto wurde auf der Autobahn bei Rheineck von einem umgeknickten Baum beschädigt. Die Feuerwehren mussten überflutete Keller auspumpen, Äste und Bäume von Straßen räumen sowie umgewehte Baustellenabschrankungen und Lichtsignale wieder aufstellen. Besonders betroffen war die Region Bodensee-Rheintal.

Oberösterreich: Tote bei Umsturz von Festzelt

In Oberösterreich sind in der Nacht auf Samstag zwei Menschen beim Einsturz eines Festzelts ums Leben gekommen. Ursache war ein schwerer Sturm. Bei dem Unglück im Gemeindegebiet von St. Johann am Walde wurden außerdem bis zu 50 Menschen - teils schwer - verletzt - mehr dazu bei news.ORF.at.