Jobsharing wird bei Ärzten immer beliebter

Eine Praxis, zwei Ärzte - Jobsharing wird bei Medizinern immer beliebter. Derzeit gibt es 18 heimische Mediziner mit einer Jobsharing-Vereinbarung. Ab Oktober kommen acht weitere hinzu, heißt es bei der VGKK und der Ärztekammer.

In der Wirtschaft gibt es dieses Arbeitszeitmodell schon lange. Die Möglichkeit, dass sich auch niedergelassene Ärzte für das sogenannte „Jobsharing“ entscheiden können, gibt es hingegen erst seit vier Jahren. Für den Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse, Manfred Brunner, bietet Jobsharing viele Vorteile, sowohl für Ärzte als auch für Patienten. So ist die Vertretung besser koordinierbar und auch die Ordinationszeiten können erweitert werden. Und es bringe auch im Privatbereich mehr Flexibilität, sagt Brunner, vor allem im Bereich Familienplanung und Familienfreundlichkeit.

Jobsharing bietet vor allem für Ärztinnen Vorteile

Aktuell gibt es 18 heimische Ärzte mit einer Jobsharing-Vereinbarung. Ab Oktober kommen acht weitere hinzu. Eine davon ist die Allgemeinmedizinerin Katharina Kopf. Gemeinsam mit einer Kollegin wird die Altacherin in ihrer Heimatgemeinde eine frei gewordene Hausarztstelle übernehmen. Da noch beide Frauen kleine Kinder haben, können sie sich ihre Arbeit optimal aufteilen und sich gegenseitig ergänzen. Zudem habe es auch fachspezifisch Vorteile. So könne man sich gegenseitig beraten und die Hilfe und Unterstützung der anderen Ärztin bei Unklarheiten in Anspruch nehmen. Und auch wirtschaftlich gesehen gebe es Synergien. So muss laut Kopf nicht jede Ärztin eine eigene Praxis anmieten und einrichten.

Weitere Forderung: Ärzte können Ärzte anstellen

Auch die Ärztekammer, auf deren Initiative das Jobsharing in Vorarlberg eingeführt wurde, ist mit dem neuen Modell zufrieden. Laut Präsident Michael Jonas wäre es jedoch noch wichtiger, dass bald eine weitere Neuerung kommt: nämlich die Möglichkeit der Anstellung von Ärzten bei Ärzten. Diese Forderung stellen auch jene Ärzte, die in naher Zukunft Primärversorgungszentren errichten wollen - mehr dazu in: Rückschlag für Primärversorgungszentrum.

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