Beben bei Kos: Urlauber vor Ort sind verunsichert

Das Erdbeben bei der griechischen Insel Kos Donnerstagnacht hat bisher keine Auswirkungen auf den Vorarlberger Reisemarkt. Vorarlbergs Urlauber vor Ort seien jedoch laut Augenzeugenberichten verunsichert.

Geschäftsführer Patrick Moosmann von „5 vor 12 Reisen“ in Feldkirch sagt auf ORF-Anfrage, es gebe weder Stornierungen noch Umbuchungen. Auch seien von Vorarlberger Gästen, die derzeit auf Kos Urlaub machen, keine Meldungen wegen Beeinträchtigungen eingelangt. Das läge daran, dass das Beben seine Spuren vor allem im Stadtgebiet hinterlassen habe, die Hotels jedoch befänden sich außerhalb.

Augenzeugen berichten über Erdbeben

Brigitte Pohl, Mitarbeiterin von Herburger Reisen in Dornbirn, hat das Beben Donnerstagnacht in einem Hotel im Süden der Insel miterlebt. Man habe es sehr deutlich gespürt, sagt Pohl im ORF-Interview. Das erste Erdbeben sei das stärkste gewesen. Die Hotels im Süden der Insel wurden kaum beschädigt, lediglich die Swimmingpools seien übergegangen.

„Bilder vom Tsunami in Thailand im Kopf“

Auch Daniela Stotter, eine ehemalige Reisebüro-Mitarbeitern, hat das Beben in Kos miterlebt. Das ganze Bett habe gewackelt, die Beben hätten überdurschnittlich lange gedauert. Sämtliche Hotelgäste seien zum Strand gerannt, man habe sich durchgehend die Frage gestellt, wie man jetzt am besten reagieren soll. Natürlich hat man laut Stotter in einer solchen Situation auch Bilder vom Tsunami in Thailand vor einigen Jahren im Kopf. Heute herrsche große Verunsicherung im Hotel, auch beim Hotelpersonal. So sei das Erdbeben Donnerstagnacht das stärkste seit Jahrzehnten gewesen. Auch der Urlauber Harald Scheifinger ist derzeit mit seiner Familie in Kos. Er berichtet ebenfalls von ähnlichen Erfahrungen.

Urlaub Kos

Harald Scheifinger

Sämtliche Flüge von und nach Kos sind planmäßig möglich. Auch Brigitte Pohl flog Freitagvormittag mit ihrer Familie wie geplant nach Hause. Zunächst musste jedoch das Flughafengebäude überprüft werden, ob Einsturzgefahr besteht. Und momentan werden aus Sicherheitsgründen immer nur die Urlauber ins Gebäude gelassen, die als nächstes abfliegen werden.

Bisher keine Österreicher unter den Opfern

Bisher gibt es laut Außenministerium keine Hinweise darauf, dass bei dem schweren Erdbeben und dem folgenen Tsunami in der Ägäis Österreicher unter den Opfern sind. Das Außenamt rät allen Reisenden, sich über das Formular des Ministeriums zu registrieren. Dort können Auslandsurlauber Kontakt- und Reiseinformationen hinterlassen. So können Betroffene nach Katastrophen rasch kontaktiert werden.

Bei dem schweren Erdbeben in der beliebten Urlaubsregion der Ägäis sind mindestens zwei Touristen ums Leben gekommen. Nach ersten Polizeiinformationen kamen die Opfer aus der Türkei und Schweden. Rund 120 weitere Menschen wurden durch das schwere Beben verletzt. Vor allem das Stadtzentrum sei betroffen - mehr dazu in: Tsunami-Wellen drangen bis in Altstadt vor.

Außenministerium rät zur Registrierung der Reise

Nach dem Erdbeben in der Ägäis rät das Außenministerium allen Auslandsurlaubern einmal mehr, ihre Reise zu registrieren. Geschätzte 15 Prozent der Urlauber nutzen das Online-Formular des Ministeriums, das eine rasche Kontaktaufnahme im Notfall ermöglichen soll. Zum Zeitpunkt des Bebens waren 400 Österreicher in Griechenland registriert.