Kirchenaustritte: Bischof Elbs sieht Chancen

Vorarlberg hatte im Vorjahr im Österreich-Vergleich den größten Anteil an Kirchenaustritten. Der Feldkircher Bischof Benno Elbs sieht aber neue Chancen. Die Menschen würden sich wieder mehr auf religiöse Werte konzentrieren.

Die Zahl der Katholiken in Vorarlberg nimmt ab. Im letzten Jahr haben 2.690 Menschen der Kirche in Vorarlberg den Rücken gekehrt - mehr dazu in Vorarlberg bei Kirchenaustritten an der Spitze.

Die Gründe für den Austritt aus der Katholischen Kirche seien sehr verschieden, sagt Bischof Elbs im ORF Vorarlberg-Interview. Manchmal seien sie auch nicht schwer auf einen Nenner zu bringen. Die einen würden etwa austreten, weil die Kirche zu viel für Flüchtlinge unternehme, die anderen, weil sie mehr Engagement der Kirche verlangen würden.

„Leistungen mehr in Öffentlichkeit tragen“

Grundsätzlich mache ihn jeder Kirchenaustritt traurig und betroffen, auf der anderen Seite gebe es aber für ihn die Freude, dass es in manchen Bereichen positive Entwicklungen gebe, so der Bischof. Das seien etwa Taufen, Hochzeiten und Wiedereintritte. Die letzteren seien zwar gering, aber dennoch gestiegen.

Man dürfe auch nicht vergessen, dass die Kirche eine Dienstfunktion habe und nicht die Funktion, Mitglieder zu rekrutieren, so der Feldkircher Bischof. Die Grundhaltung der Kirche sei es, Bescheidenheit zu leben, dennoch müsse man die „Leuchttrum-Projekte“ mehr in die Öffentlichkeit tragen.

Die steigende Zahl der Kirchenaustritte könne sich auch rasch wieder ändern, so Elbs. In der momentanen gesellschaftlichen Entwicklung würden sich die Menschen wieder vermehrt auf religiöse Werte konzentrieren.

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Das Interview mit Bischof Benno Elbs führte ORF Vorarlberg-Redakteur Peter Metzler.