Spenden-Absetzbarkeit fordert Organisationen

Sieben von zehn Vorarlbergern spenden - deutlich mehr als der Österreich-Durchschnitt. In Zukunft wird sich aber gerade bei der Absetzbarkeit der Spenden einiges ändern - was vor allem kleine Organisationen vor Herausforderungen stellt.

Die Absetzbarkeit bleibt grundsätzlich im bisherigen Ausmaß bestehen. Die Bürokratie wird für den Steuerpflichtigen und die Finanzverwaltung zukünftig einfacher - nicht allerdings für die spendenempfangenden Organisationen, für sie erhöht sich der Aufwand. Ab dem kommenden Jahr müssen sie die Daten an das Finanzamt übermitteln, darunter auch das Geburtsdatum der Spender. So kann die Spende richtig zugeordnet werden.

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Sieben von zehn Vorarlbergern spenden jedes Jahr für eine gute Sache - im Schnitt geben sie 129 Euro. Ab dem kommenden Jahr gibt es aber Änderungen bei der Spenden-Absetzbarkeit.

Datenbank muss ständig aktualisiert werden

Der Aufwand ist groß, sagt Roland Gozzi, Geschäftsführer des Roten Kreuzes Vorarlberg: „Wir wissen, dass wir übers Jahr hinweg von etwa 150.000 verschiedenen Personen Spenden - von der kleinsten Spenden bis zu schönen Beträgen - bekommen, und jeder einzelne Spender muss aufgeklärt werden.“

Nicht jeder Spender wolle, dass die Daten automatisch an das Finanzamt weitergeleitet werden. „Es könnte sein, das jemand sagt: Ich verzichte auf diese Rückerstattung des Staates für eine Spende“, sagt Gozzi. Dann müsse man das Geburtsdatum dieser Person wieder herausnehmen. Anders gesagt: Die Spender-Datenbank muss permanent aktualisiert werden. Das Rote Kreuz will seine Mitglieder im kommenden Herbst über die Mitgliederzeitung informieren - und zwar in Großauflage.

Kleine Organisationen fürchten Aufwand

Auch kleine Organisationen sehen sich mit enormen Arbeitsaufwand konfrontiert, etwa, wenn eine Spendenbox aufgestellt wird. Susanne Marosch vom Verein „Geben für Leben“ sagt, bisher sei es ausreichend gewesen, dass man im Rahmen einer Aktion einfach eine Spendenbestätigung ausgestellt hat. „Das reicht jetzt ab 1. 1. 2017 nicht mehr, das heißt wir müssen Name, Geburtsdatum notieren und das dann separat dem Finanzamt übermitteln.“

Elmar Stüttler vom Verein „Tischlein Deck Dich“ befürchtet sogar, dass einige Vorarlberger nicht mehr spenden wollen, weil sie persönliche Daten nicht bekannt geben möchten. Allerdings: Anonyme Spenden kann der Verein weiterhin entgegen nehmen. Steuerlich absetzbar sind diese dann aber nicht. Hintergrund der Änderung ist eine Erleichterung für den Steuerzahler: Der Finanzausgleich soll dadurch nämlich zum Teil automatisch erfolgen.