Pfanner-Fruchtsäfte könnten teurer werden

Der Lauteracher Fruchtsaft-Hersteller Pfanner wird 2017 erneut rund zehn Millionen Euro investieren, berichtet die Wirtschaftspresseagentur (WPA). Die Preise für Fruchtsäfte dürften wegen Missernten steigen.

Der Fruchtsaft- und Eisteehersteller Pfanner führt sein Investitionsprogramm insbesondere am Stammsitz in Lauterach fort. Während in diesen Wochen das neue Hochregallager mit 9.000 Stellplätzen in Betrieb gegangen ist und die laufenden Bauarbeiten für einen neuen Sozialtrakt bis März 2017 abgeschlossen werden, plant Pfanner bereits die Errichtung einer neuen Kommissionierungsstraße und größere Investitionen in den Maschinenpark, berichtet die WPA.

Höhere Effizienz als Ziel

Bei der Kommissionierungsstraße sollen künftig die Bestellungen von Kunden noch effizienter als bisher zusammengestellt werden können, erklärt Peter Pfanner, Vorstand der Pfanner Holding AG. Mit dem Baubeginn dieses Gebäudeteils, das in ein bestehendes Gebäude in Lauterach integriert werden soll, rechnet Pfanner im Laufe des Jahres 2017.

Das Investitionsvolumen belaufe sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Dazu kämen mindestens weitere rund sieben Millionen Euro für die Erneuerung des Maschinenparks an den Produktionsstandorten Lauterach und Enns (Oberösterreich).

Umsatz 2016 leicht über dem Vorjahr

Für das Geschäftsjahr 2016 rechnet Pfanner mit einem Umsatz leicht über dem Niveau von 2015, als ein Geschäftsvolumen von rund 252 Millionen Euro erzielt wurde. Der Zuwachs werde sich im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewegen, wobei durch das Weihnachtsgeschäft noch viel vom Dezember abhänge, so Pfanner.

Das leichte Umsatzplus für 2016 sei insbesondere auf eine Reihe von Produktinnovationen zurückzuführen, da das Wetter im Sommer keine Hilfe für eine steigende Nachfrage gewesen sei. Details zur Ertragssituation nennt das Familienunternehmen traditionellerweise nicht. Sie sei 2015 zufriedenstellend positiv ausgefallen und werde sich auch 2016 entsprechend darstellen, so Pfanner.

Pfanner: Sehr verschiedene Geschmäcker

Mit einem Exportanteil von rund 80 Prozent (ein Drittel entfällt auf Deutschland) müsse sich Pfanner ständig mit den verschiedenen Geschmäckern in seinen Absatzregionen beschäftigen und diese im Detail kennen. „In Österreich und Deutschland verkaufen wir vor allem Apfelsaft, Orangensaft und Multivitaminsäfte. In den arabischen Ländern zieht vor allem der Mango-Saft. Und gespritzte Säfte sind außerhalb der DACH-Region unverkäuflich“, sagt Pfanner.

Nische: Fairtrade-Produkte

Pfanner ist nach eigener Darstellung und nach Angaben von Fairtrade der weltweit größte Hersteller von Fairtrade-Produkten im Saftbereich. Die Getränke mit dem ökologischen und sozialen Gütesiegel sind im Handel um bis zu 30 Prozent teurer als nicht hinsichtlich fairer Handelsbedingungen überwachte Lebensmittel. Allerdings sei Fairtrade in Europa nach wie vor ein Nischenthema, und spiele lediglich in Mittel- und Nordeuropa eine Rolle.

Gestiegene Rohstoffkosten führen zu Preiserhöhung

Heuer werde Pfanner rund 100.000 Tonnen Früchte an seinen diversen Standorten verarbeiten, etwas weniger als im Jahr davor. Bei den Rohstoffen (Obst, Konzentrate und Zucker) rechnet Pfanner im Jahr 2017 mit Mehrkosten von rund zehn Millionen Euro auf der Einkaufsseite. Verantwortlich dafür seien unter anderem Missernten etwa bei Orangen, welche zu einer Preissteigerung von etwa 50 Prozent geführt hätten. Aber auch die Preise für Ananas oder österreichische Äpfel seien gestiegen.

Diese Preissteigerungen im Einkauf müsse Pfanner bei seinen Produkten im Einzelhandel weitergeben. „Gegenwärtig laufen die Verhandlungen mit den Handelspartnern.“ Er rechne mit Preiserhöhungen etwa bei Orangensaft von zehn Prozent. Das falle allerdings je nach Produkt unterschiedlich aus.

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