Scharfe Kritik an Pfändung wegen Kirchenbeitrag

Gegen das Eintreiben von Kirchenbeiträgen durch Pfändungen regt sich Kritik. Für Pfarrgemeinderats-Mitglied Christoph Alton aus Feldkirch-Gisingen ist es „menschenverachtend“. Bei der Diözese Feldkirch heißt es, man tue das nicht gern, aber etwa 300 Pfändungen pro Jahr kämen vor.

Rund 150.000 Menschen zahlen in Vorarlberg Kirchenbeitrag. Das läuft in der Mehrzahl der Fälle reibungslos ab. Wer aber jahrelang nicht zahlt und auf Schreiben der Kirche auch keine Antwort gibt, der muss damit rechnen, dass die Kirche ihn pfänden lässt. Diese Vorgehensweise hat nun einen scharfen Kritiker auf den Plan gerufen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Scharfe Kritik aus den eigenen Reihen

Im Beitrag von Jürgen Peschina, Reinhard Mohr und Gernot Kutzer sehen Sie Christoph Alton und Andreas Weber.

„Widerspruch zur Lehre Jesu“

Christoph Alton kritisiert die Kirche nicht von außen - er engagiert sich seit Jahrzehnten in seiner Pfarre und hat auch nichts gegen den Kirchenbeitrag an sich. Das, wogegen er sich wendet, ist die gerichtliche Exekution des Kirchenbeitrags. Es gehe ihm darum, dass das Pfänden innerhalb der katholischen Kirche Österreichs in Widerspruch zur Lehre Jesu stehe. Seiner Ansicht nach müsste dieses „menschenverachtende und ausgrenzende System“ beendet werden. Der Ausdruck sei nicht zu stark, wenn er höre, wie Menschen behandelt würden und vom Gericht ein Schreiben bekämen.

Er wende sich nicht gegen Mitarbeiter der Diözese oder der Kirchenbeitragsstelle. Seine Kritik wende sich an die Bischöfe Österreichs - die müssten das jetzige System abschaffen.

Diözese: „Das Geld wird gebraucht“

Bei der Diözese heißt es, man mache von Pfändungen nur ungern Gebrauch. In etwa 300 Fällen pro Jahr schalte man aber das Gericht ein. Das Geld werde gebraucht, die Kirche könne viel Gutes damit tun, etwa in Pfarren, der Diözese, der Kultur und den Kirchen. Deswegen sei man sehr dankbar gegenüber denen, die ihre Beitrag leisten würden - und „einigermaßen konsequent“ gegenüber denen, die das nicht täten.