Regenwetter: Heimischer Honig ist Mangelware

Vor allem wegen des Regenwetters gibt es heuer kaum heimischen Bienenhonig. Die Bienen müssen deutlich weiter fliegen, um an Nahrung zu kommen. Weiteres Problem ist die Varroa-Milbe. Der Vorarlberger Imkerverband rechnet mit einem Gesamtverlust von 750.000 Euro.

Anstatt Honig abzufüllen, müssen die Imker darauf schauen, dass ihnen die Bienenvölker nicht verhungern, sagt der Präsident des Vorarlberger Imkerverbandes, Egon Gmeiner. Inzwischen dehnen die Tiere ihre Flüge auf der Suche nach Nahrung auf bis zu fünf Kilometer aus - im Normalfall fliegen sie dafür einen Kilometer weit. Wenn sie dann Blüten und Pollen gefunden haben, brauchen sie die Energie aber, um wieder zurück zum Stock zu fliegen - für die Honigproduktion bleibt nicht viel oder gar nichts übrig. Viele Imker müssen gar Zucker zufüttern, und das kostet Geld.

Normales Jahr: 50.000 Kilogramm Honig

Wer nicht mit seinen Bienen auf Wanderschaft gegangen ist, also der Tracht hinterher, wird kaum ein Glas mit Honig füllen können. Mancher Imker hat heuer gar keinen Honig, nachdem das letzte Jahr besonders stark war. In einem normalen Jahr produzieren die gut 10.000 Bienenvölker im Land 50.000 Kilogramm Honig.

Varroa-Milbe saugt den Bienen das Blut aus

Stark angefangen hatte auch das heurige Jahr für die Imker - nach einem milden Winter kam ein früher Frühling, dann aber der viele Regen und Kälteeinbrüche. Weiteres Problem ist die Varroa-Milbe, die den Bienen das Blut aussaugt und sich in deren Brut vermehrt - und zwar jeden Monat um das Doppelte. So kann die Milbe ganze Stämme bedrohen.

Nun gelte es, starke Wintervölker aufzubauen, sagt Gmeiner. Er rechnet mit einem Gesamtverlust von rund 750.000 Euro für die heimischen Imker. Allerdings sei es gar nicht so selten, dass es so gut wie keinen Honig gebe, so Gmeiner. Zuletzt hatte es 2014 eine schwache Ernte im Land gegeben - mehr dazu in: Kein gutes Jahr für die Imker.