Geschichte: Flüchtlinge im Europadorf Hörbranz

Unterkünfte für Flüchtlinge zu schaffen ist ein Thema, das schon frühere Generationen beschäftigt hat. 1958 wurde in Hörbranz das sogenannte Europadorf für Flüchtlinge gebaut. Bewohner erinnern sich an die Anfänge.

Im September 1956 wurde in Hörbranz der Grundstein für das Europadorf gelegt. Der belgische Pater und spätere Friedensnobelpreisträger Dominique Pire verwirklichte seine Vision eines gemeinsamen Europas mit Hilfe von Spenden in sieben Dörfern in Belgien, Deutschland und Österreich. 1958 wurde das Europadorf in Hörbranz eröffnet.

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Europadorf-Bewohner im Interview

Im Beitrag sehen Sie: Waldemar Trtica, Bewohner Europadorf Hörbranz; Aranka Puymann, 1956 aus Ungarn nach Österreich geflohen

20 Familien fanden in zehn Doppelhäusern ein neues Zuhause. Sie stammten aus Russland, Jugoslawien, Weißrussland und Ungarn. Heute leben nur mehr wenige der ursprünglichen Bewohner im Europadorf. In Erinnerung blieb ihnen auch die Skepsis der Einheimischen gegenüber den Neuankömmlingen. Es sei auch Neid auf die Zugereisten im Spiel gewesen, denen man einfach Häuser „hingestellt“ habe. Und das, obwohl die Bewohner Miete zahlten.

Der anfangs spärliche Kontakt zu den Einheimischen besserte sich, als ein eigener Kindergarten für die ganze Umgebung eröffnet wurde. Und wer, wie die Tischtennisspielerin Aranka Puymann, eine sportliche Karriere machte, war ohnehin schon bald integriert.