Anzeige: Illegale Mülldeponie bei Häusle

Der Lustenauer Abfallentsorger Häusle soll auf dem eigenen Betriebsgelände illegal Müll entsorgt haben. Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) zeigt sich besorgt, das Unternehmen brauche eine Zukunftsstrategie und müsse seine Abläufe optimieren.

Laut einem Bericht der „Vorarlberger Nachrichten“ hat die Abfallabteilung des Landes auf dem Betriebsareal in Lustenau einen Erdhaufen festgestellt, der bis zu 400 Kubikmeter mit Kunststoffmüll vermischte Erde enthielt. Der Kunststoffmüll soll unter einem Erdwall vergraben worden sei, der eigentlich die Umgebung vor Lärm schützen soll.

Die Abteilung für Abfallwirtschaft der Landesregierung hat Häusle deshalb bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Zudem erstattete die Firma nach Bekanntwerden Selbstanzeige.

Neuer Häusle-GF verspricht Aufklärung

Häusle-Geschäftsführer Thomas Habermann kündigte in einer Stellungnahme rasche Aufklärung an: „Ich bin entsetzt, wie sich die Situation darstellt und distanziere mich ausdrücklich davon. Ich selbst bin erst seit Jahresbeginn als Geschäftsführer bei Häusle tätig“, so Habermann. Das Ganze dürfte noch unter der früheren Geschäftsführung passiert sein, so Habermann. Über das warum und wie gibt er sich bedeckt und verweist auf die laufenden Ermittlungen.

„Mein Ziel war und ist es, Häusle als nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Recyclingunternehmen zu führen. Darum werden wir natürlich alles tun, um die Ermittlungen der Behörden zu unterstützen und die Thematik möglichst rasch und lückenlos aufzuklären“, so der Geschäftsführer. Inzwischen sei der Müll unter Aufsicht des Landes fachgerecht entsorgt worden.

Passant deckte Fall auf

Der zuständige Landesbeamte Harald Dreher ortet laut VN einen groben Verstoß gegen das Abfallwirtschaftsgesetz. Laut Dreher müssen Kunststoffreste, die nicht wieder verwertet werden können, fachgemäß verbrannt werden.

Den Fall aufgedeckt hatte ein Passant. Er entdeckte den Müll unter der Erde und meldete das der Landesbehörde. Diese fand bei einer ersten Kontrolle jedoch nichts. Wenige Tage später, nachdem der Passant Fotos ans Land geschickt hatte, kamen die Kontrolleure noch einmal unangemeldet - da sei die Firma gerade dabei gewesen, „am Erdwall herumzubaggern“, so Dreher laut VN.

Fischer: Unternehmen braucht klare Zukunftsstrategie

Für den Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) ist dieser Vorfall besorgniserregend. „Häusle war und ist für uns ein guter Betrieb und ein großer Arbeitgeber im Ort“, so Fischer.

Das private Unternehmen sei ein wichtiger Teil in der Vorarlberger Abfallwirschaft, für das es eine klare Zukunftsstrategie und eine klare Investitionsstrategie brauche und vor allem eine Optimierung bei den Abläufen.

„Manche dieser Dinge lassen darauf schließen, dass es hier Probleme gibt in der Aufbereitung, wie zum Beispiel in der Biogasanlage, wo klar zu regeln ist, wie diese Abläufe zu optimieren sind, damit es solche Meldungen nicht mehr gibt“, so Fischer.