Leichter Rückgang bei Kirchenaustritten

Die Anzahl der Kirchenaustritte in Vorarlberg ist im Jahr 2015 leicht zurückgegangen. 2.513 Personen haben der Kirche den Rücken zukehrt, um 1,57 Prozent weniger als im Jahr davor. Angestiegen ist die Zahl der Taufen.

Während die Taufen von 2.379 auf 2.389 stiegen, fiel die Zahl der Wiedereintritte und Eintritte von zuletzt 243 auf 212, berichtet die Katholische Kirche Vorarlberg. Damit gab es im Jahr 2015 insgesamt 241.037 Katholiken in Vorarlberg, im Jahr davor waren es fast genau 2.000 Personen mehr. 484 Paare holten sich 2015 den göttlichen Segen, was annähernd der Zahl aus dem Vorjahr entspricht. Die Zahl der Firmungen ging von 2.567 im Jahr 2014 auf 2.246 zurück.

Mitgliederentwicklung Katholische Kirche

Jahr Austritte Taufen (Wieder)Eintritte Widerrufe
2015 2.513 2.389 212 25
2014 2.553 2.374 243 35
2013 2.613 2.264 230 28
2012 2.747 2.214 206 23
2011 3.069 2.129 173 34
2010 4.709 2.371 108 38
2009 2.515 2.268 161 31
2008 1.668 2.265 132 3
Quelle: Katholische Kirche Vorarlberg

Fenkart: Jeder Austritt einer zu viel

Pastoralamtsleiter Martin Fenkart sieht den Rückgang der Austritte zwar positiv, allerdings seien die 2.500 Austritte eben auch 2.500 Austritte zu viel. Die Gründe seien, abgesehen von aktuellen Ereignissen wie Missbrauchsfällen, weiterhin dieselben: Zum einen die Frage des Kirchenbeitrags, zum anderen der Eindruck bei den Gläubigen, dass Kirchenreformen ausbleiben.

Gesamtzahl der Katholiken in Vorarlberg

Jahr Zahl Katholiken
2015 241.037
2014 243.038
2013 245.062
2012 247.436
2011 250.023
2010 253.461
2009 257.878
2008 260.378
Quelle: Katholische Kirche Vorarlberg

Die Mitglieder der Kirche müssten sich jetzt aktiv um neue Mitglieder bemühen, so Fenkart. Dazu sei es nötig, angestammte Bereiche zu verlassen: Statt einer Auseinandersetzung mit den inneren Problemen solle man sich auf jene Fragen konzentrieren, die die Menschen heutzutage bewegten. Insgesamt bewertet Fenkart die Situation in der Kirche als gut, Papst Franziskus trage wesentlich dazu bei. Auch in der Diözese Feldkirch gebe es eine positive Grundstimmung.