Handys an Schulen beeinflussen Kommunikation

Der Umgang mit Handys wird auch an Schulen immer mehr zum Thema. Viele Lehrer wären für ein Verbot - sie sehen, dass manche Schüler mehr mit dem Handy spielen als mit ihren Schulkameraden.

Ab der zweiten Klasse besitzt fast jeder Schüler ein Smartphone. Fast unvermeidlich sind damit Szenarien wie: Der Lehrer unterrichtet, der Schüler spielt heimlich unter der Bank mit dem Handy - oder in den Pausen: Statt mit Klassenkameraden zu reden, wird eifrig mit dem Smartphone gespielt. Das ist alles längst nicht mehr ungewöhnlich.

Jede Schule macht ihre eigenen Vorschriften

Den Umgang mit Handys muss jede Schule für sich regeln. Gesetzliche Regelungen oder Vorschriften vom Landesschulrat existieren nicht. Teilweise werden Handys auch bewusst in den Unterricht eingebunden, zum Beispiel, um im Onlinelexikon Wikipedia etwas nachzuschauen. Bei nicht genehmigter Verwendung wird das Handy an fast allen Schulen bis zum Ende des Schultages abgenommen. Was genehmigt ist und was nicht entscheidet jede Schule selbst.

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Handys an Schulen

Lehrer sehen zu viel Handygebrauch an den Schulen kritisch. Beitrag von Gernot Hämmerle, Reinhard Mohr und Christina Lachner.

In Pausen wird mit dem Handy gespielt

Am BG Feldkirch Rebberggasse hängt es - wie an den meisten Schulen - vom einzelnen Lehrer und vom Klassenvorstand ab, ob bzw. wann und zu welchem Zweck das Handy verwendet werden darf. Lehrer sehen den übermäßigen Handygebrauch kritisch.

4.000 neue Handys

Laut einer Schätzung des „Forum Mobilkommunikation“ (FMK) waren heuer allein in Vorarlberg mehr als 4.000 Handys als Geschenk für zehn- bis zwölfjährige Kinder unter dem Christbaum.

Wenn die Schüler mehr mit dem Handy als miteinander kommunizierten oder in den Pausen nicht mehr miteinander, sondern nur noch mit dem Handy spielten, sei das problematisch und der Klassengemeinschaft nicht zuträglich, sagen Lehrer Klaus Michael Hofer und Direktor Ulrich Sandholzer. Er wolle keinen Kulturpessimismus betreiben, sagt Hofer. Die Schüler würden schon noch miteinander spielen, die Verwendung nehme aber teilweise überhand. Weniger Handygebrauch würde der Klassengemeinschaft und dem Zusammengehörigkeitsgefühl sicher guttun, sagt Sandholzer.

Völliger Handyverzicht scheitert an Schülervertretern

Weil der Handygebrauch in den Pausen so zunahm und die reale Interaktion zwischen den Schülern entsprechend ab, startete man in der Rebberggasse den Versuch, für einige Monate im zweiten Semester Handys völlig aus der Schule zu verbannen.

Ein dauerhafter Verzicht auf das Handy an der Schule scheiterte aber am Widerstand der Schülervertreter im Schulgemeinschaftsausschuss: Er glaube nicht, dass Verbote etwas bringen - vielmehr müssten die Schüler eigenverantwortlich den Umgang mit dem Handy lernen, sagt Schulsprecher Lukas Bickel.