IKEA: Gespaltene Meinung bei Politikern

Das politische Karussell zum Thema „IKEA-Ansiedelung“ in Lustenau nimmt Fahrt auf. Während sich die ÖVP für das Möbelhaus ausspricht, haben die Grünen und die FPÖ in Lustenau Bedenken. Die SPÖ hingegen unterstützt die Pläne.

Wenn es nach dem Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer und der ÖVP geht, soll der Möbelriese IKEA in Lustenau seine Zelte aufschlagen dürfen. Lustenau habe immer nur den Verkehr und keinen Nutzen, lautet deren Argument. Noch hat die Gemeindevertretung keinen Entschluss gefasst. Einige Oppositionsparteien äußern jedoch Bedenken, wie die Grünen.

Zadra: Blindflug der Befürworter

Grünen-Gemeindevertreter Daniel Zadra spricht von einem Blindflug der Befürworter. Es gebe keine Kaufkraftstudie und kein unabhängiges Verkehrsgutachten. Grundsätzlich sei es wirtschaftlich aber sinnvoll, in dem geplanten Gebiet einen Betrieb anzusiedeln. Die Frage, die sich hier aber stelle, so Zadra: Ist IKEA wirklich das bestgeeignete Unternehmen? Es gebe nämlich auch zahlreiche Betriebe im Umfeld, die sich für solche Flächen interessieren würden.

Mehr Licht als Schatten im Bezug auf das IKEA-Projekt sieht die Lustenauer SPÖ. Es würden an die 120 Arbeitsplätze entstehen, und IKEA hat signalisiert, dass bis zu eine Million Euro für Verkehrsmaßnahmen fließen könnten. Lustenau soll sich endlich ein Stück von der Kaufkraft in der Region abschneiden, das würde den Standort und die Lustenauer Wirtschaft enorm stärken, so SPÖ-Gemeindevertreter Walter Bösch. Vor allem, wenn Lustenau die Ansiedlung ablehnen und IKEA dann beispielsweise nach Dornbirn siedeln würde, hätte die Gemeinde trotzdem den Verkehr aus der Schweiz, sagt Bösch.

Entscheidung frühestens Mitte Oktober möglich

„Nicht blenden lassen“ will sich die Lustenauer FPÖ. Die Gemeinde ersticke schon ohne IKEA im Verkehr - taugliche Verkehrs-Konzepte müssten her, lautet die Forderung. Die Kommunalsteuer könne nicht das ausschlaggebende Argument sein, so FPÖ-Gemeinderat Martin Fitz. Auch andere Betriebe würden gerne an dem Platz ansiedeln und zahlreiche Mitarbeiter nach Lustenau bringen. Für Fitz ist klar, der durch das Möbelhaus zusätzlich entstehende Verkehr würde der eigentlich seit Jahren geplanten Entlastung den Todesstoß versetzen. Die Entscheidung, ob IKEA sich hier ansiedelt, könnte frühestens Mitte Oktober oder Mitte November fallen, dann treffen sich die Gemeindevertreter zu ihren Sitzungen.´

Experte Seiß empfiehlt landesweite Standort-Suche

Der Raumplanungsexperte Reinhard Seiß empfiehlt eine landesweite Suche nach einem optimalem Standort. Nur immer die Kommunalsteuer ins Treffen zu führen ist für ihn der falsche Weg. Zehn Jahre gebe es jetzt schon die Vision Rheintal. Da müsste es doch möglich sein, gemeinsam einen Standort zu finden und die Kommunalsteuer zu teilen, so Seiß Mittwochabend in V-Heute.

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