Gewerkschaft kritisiert Postpartner

In Vorarlberg werden nur mehr 18 Poststandorte von der Post direkt betrieben. Die Gewerkschaft kritisiert die Qualität der Postpartner, diese betonen ihre Bedeutung für die Nahversorgung und sehen sich als Hilfe für Wiedereinsteiger.

Noch vor rund zehn Jahren gab es beinahe in jeder Gemeinde ein Postamt. Inzwischen werden nur mehr 18 Filialen direkt von der Post betrieben. Stattdessen gibt es mittlerweile 52 Postpartner. Dabei handelt es sich um Filialen, die von Unternehmen, Gemeinden oder Sozialeinrichtungen betrieben werden.

Gewerkschaft kritisiert Qualität

Bei den Postpartnern seien Angebot und Service wesentlich schlechter als in den eigenen Postfilialen, kritisiert Gewerkschafter Franz Mähr im ORF Radio Vorarlberg-Interview. Bezüglich der Qualität sei ein Postpartner in keinster Weise ein Postamt. Zudem könnten Postpartner gewisse Leistungen wie Telekomdienste oder größere Überweisungen und Auszahlungen nicht durchführen.

Postpartner betonen die soziale Bedeutung

Natürlich sei es auch problematisch, dass die Auslagerung posteigene Arbeitsplätze kostet, so Mähr. Er hält es für sinnvoll, gerade in Städten und größeren Gemeinden wieder mehr von der Post betriebene Filialen einrichten.

Von Seiten der gemeinnützigen Organisation „aqua mühle“ heißt es, Postpartner würden die Nahversorgung sichern. „aqua mühle“ betreibt elf Postpartnerstellen, vor allem in Feldkirch und im Walgau. Außerdem biete man Wiedereinsteigern und Langzeitarbeitslosen die Chance, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Die Beschäftigungsinitiative „Integra“ betreibt acht Postpartnerstellen und betont ebenfalls die Bedeutung als Wiedereinstiegshilfe. Nach einem Jahr würden rund 80 Prozent wieder den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt schaffen, so Isabelle Fritz, Leiterin der „Integra“-Poststellen, gegenüber ORF Radio Vorarlberg. Man würde die Postpartnerschaften nur dann übernehmen, wenn es keine Alternativen gebe, so Fritz.

Zufriedenheit bei der Post

Bei der Post zeigt man sich mit den Postpartnern zufrieden. Die Zusammenarbeit laufe gut, das zeige auch die geringe Fluktuation, heißt es bei der Pressestelle. In den vergangenen drei Jahren habe es nur zwölf Wechsel bei den Postpartneranbietern gegeben.

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