„VGKK wird keine Leistungen kürzen“

Die Vorarlberger Gebietskrankenkasse wird heuer vermutlich 6,3 Millionen Euro Verlust machen. Trotzdem werde die VGKK keine Leistungen kürzen, so VGKK-Obmann Manfred Brunner. Die Abgänge könnten mittelfristig durch Rücklagen aufgefangen werden.

Hauptgrund für die Verluste der VGKK sind die enormen Kosten von neuen hochwirksamen Medikamenten, für die es noch keine Ersatzmedikamente, sogenannte Generika, gibt - mehr dazu in VGKK rechnet mit Millionenverlusten

VGKK-Obmann Brunner nennt im ORF Radio Vorarlberg-Interview ein Beispiel für die hohen Kosten. Ein neues Präparat gegen Hepatitis C, dass im Vorjahr etwa 80 Patienten in Vorarlberg bekommen haben, habe um fünf Millionen Euro mehr gekostet. Da das Medikament aber tatsächlich heile, zahle man die Kosten, so Brunner. Wirksame, notwendige Medikamente würden niemanden aus Einsparungsgründen vorenthalten, betont Brunner: „An Leistungskürzungen ist nicht gedacht“.

Verhandlungen mit Pharmaindustrie

In den vergangenen Jahren habe man durch eine nachhaltige Finanzpolitik Rücklagen schaffen können, so Brunner. So könne man die Abgänge aus den Rücklagen decken. Auf Dauer müsse man aber die Medikamentenkosten in den Griff bekommen, daran arbeite man intensiv. Dazu würden auf nationaler und internationaler Ebene Verhandlungen mit der Pharmaindustrie laufen.

Einsparungsmöglichkeiten sieht Brunner aber auch in Vorarlberg. In den Praxen der niedergelassenen Ärzte gebe es ein Computerprogramm, dass das günstigste unter gleich wirksamen Medikamenten heraussuche, so Brunner. Ziel sei es, dieses Programm auch in den Krankenanstalten zu installieren.

Geringe Kosten für Verwaltung

Bei sich selbst könne die VGKK nicht mehr viel einsparen, sagt Brunner. Mit 13 Millionen Euro mache der Verwaltungsaufwand der Kasse mit 400 Beschäftigten gerade einmal 2,5 Prozent der Ausgaben aus. Im Vorjahr habe man diese Kosten nochmals um 7,5 Prozent verringern können.