Neue Chance für Projekt Ringstraßenbahn?

Bauunternehmer Hubert Rhomberg hofft, dass das Projekt Ringstraßenbahn zwischen Bregenz und Dornbirn im nächsten Jahr wieder ein Thema wird. Das 300-Millionen-Euro-Vorhaben war vorerst zurückgestellt worden.

Das sagte Rhomberg am Rande der Jahrestagung der Österreichischen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (ÖGV) am Donnerstag in Bregenz. „Ich denke, es kommt wieder auf die Agenda“, so der Unternehmer. Die Vision einer Ringstraßenbahn zwischen Bregenz, Höchst, Lustenau und Dornbirn wurde im Planungsverfahren „Mobil im Rheintal“ bekanntlich zurückgestellt.

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Beitrag von Bruno Schratzer, Elmar Schrottenbaum und Joachim Mark.

Seitdem habe sich aber viel verändert, sagte Rhomberg, etwa das ganze Mobilitätsverhalten der Menschen. Mittlerweile sei es wichtiger, im Internet mobil zu sein, als ein eigenes Auto zu besitzen. Die Veränderungen würden überall zu einer Renaissance der Straßenbahn führen, glaubt Rhomberg. Verkehrsplaner Romain Molitor drückte sich ähnlich aus: In vielen Städten und Regionen würden Straßenbahnen gerade wieder neu eingeführt. Bei dem Projekt in Vorarlberg müssten übrigens mit Kosten von mindestens 300 Millionen Euro gerechnet werden.

Experte hofft auf selbstfahrende Autos

Auch einem anderen Trend widmete sich die ÖGV-Jahreskonferenz: Dem Carsharing, also der gemeinschaftlichen Nutzung von Fahrzeugen. Sebastian Kummer von der Wirtschaftsuniversität Wien erklärte sich den gegenwärtigen Trend durch soziale Umwälzungen: „Die jungen Menschen haben eine ganz andere Einstellung. Für die ist mittlerweile ein gutes Smartphone zu besitzen wichtiger, als ein Auto zu besitzen.“ Deswegen würden Konzepte wie das Carsharing gerade hier eine dankbare Abnehmerschaft finden.

Natürlich habe es auch damit zu tun, dass sich viele dieser jungen Menschen schlicht kein Auto leisten könnten. Gerade in Ballungsräumen würden sich diese sozialen und ökonomischen Bedürfnisse mit ökologischen Bedürfnissen vermengen. Kummer setzt auch für die Zukunft sehr stark auf Carsharing: So könne er sich auch „Inseln“ in Städten vorstellen, wo Autos gemietet und zurückgebracht werden könnten. Oder aber die Autos fahren selbst wieder zurück - dann nämlich, wenn es gelinge, Fortschritte mit selbstfahrenden Autos zu machen.

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