Keine Entspannung: Arbeitslosigkeit steigt weiter

Die Lage auf dem heimischen Arbeitsmarkt bleibt weiter angespannt, das geht aus den neuen Arbeitslosenzahlen hervor, die das Arbeitsmarktservice Vorarlberg am Montag veröffentlicht hat. Demnach ist die Zahl der Arbeitslosen weiter gestiegen.

Exakt 13.657 Männer und Frauen waren Ende April auf Jobsuche oder in Schulungen. Das waren um 456 Personen oder 3,5 Prozent mehr als im April des Vorjahres. Für AMS-Chef Anton Strini liegt dieses Ergebnis leicht unter den Erwartungen. Denn durchschnittlich rechnet das AMS für heuer mit einer monatlichen Zunahme der Arbeitslosigkeit von 4,5 Prozent. Mit einer Arbeitslosenquote von insgesamt 6,8 Prozent liegt Vorarlberg nach wie vor aber deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 9,1 Prozent.

Lichtblick bei den Frauen

Während sich die Zahl der Jobsuchenden Männer um 535 oder 8,3 Prozent erhöht hat, gibt es bei den Jobsuchenden Frauen einen Lichtblick: Ihre Zahl ist im Jahresvergleich um 79 oder 1,2 Prozent leicht zurückgegangen. Nach Altersgruppen betrachtet macht die Gruppe der über 50-Jährigen dem AMS weiterhin die größten Sorgen. Ist hier doch die Arbeitslosigkeit mit 7,6 Prozent neuerlich am stärksten gestiegen.

Jobsuche dauert wesentlich länger

Dazu kommt, dass sich die durchschnittliche Vormerkdauer von Arbeitslosen weiter verlängert hat. Im April des Vorjahres hat die Suche nach einem neuen Job durchschnittlich 98 Tage gedauert. Heuer waren es laut AMS bereits 108 Tage.

Nach Berufsgruppen nahmen die Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich stark in den Metall- und Elektroberufen, in den Hilfsberufen, in den Verkehrsberufen und in den Bauberufen zu. Aber auch in anderen Berufsbereichen hat die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr beachtlich zugelegt, zum Beispiel bei den Büroberufen, in den Handelsberufen oder in den Tourismusberufen.

Mehr Stellenangebote als 2014

Mit 1.829 sofort verfügbaren Stellenangeboten standen aktuell um 221 mehr Jobangebote zur Verfügung als vor einem Jahr. Dieses Plus ergab sich aber fast ausschließlich aus einem verstärkten Stellenangebot für Fachkräfte in Bauberufen, in Büroberufen und - wie schon in den Vormonaten - in den Technikerberufen. Der Lehrstellenmarkt hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verschlechtert. 231 sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden (139 Burschen und 92 Mädchen) stehen insgesamt 166 sofort verfügbare offene Lehrstellen gegenüber. Die Zahl der Lehrstellensuchenden liegt damit um 48 (+26,2%) und jene der sofort verfügbaren Lehrstellen um 37 (+28,7%) über dem Niveau des Vorjahres.

Österreichweit 351.985 Arbeitslose

Bundesweit hat die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 44.468 oder 14,5 Prozent auf 351.985 arbeitslos Vorgemerkte zugenommen. Die Zahl der Schulungsteilnehmer ist mit Ausnahme von Salzburg in allen Bundesländern zurückgegangen. Mit einem Zuwachs von 3,5 Prozent bei den Jobsuchenden verzeichnet Vorarlberg den geringsten Anstieg, gefolgt von Burgenland, Kärnten, Steiermark, Salzburg, Oberösterreich, Tirol und Wien.

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