In Bludenz ist eine Stichwahl nötig

In Bludenz muss der amtierende Bürgermeister Josef Katzenmayer (ÖVP) gegen Mario Leiter (SPÖ) in die Stichwahl gehen. In der Gemeindevertretung stürzte die ÖVP von 51,98 auf 40,51 Prozent ab.

Katzenmayer erhielt in der Direktwahl 42,21 Prozent der Stimmen, sein Herausforderer Leiter bekam 40,12 Prozent der Stimmen. Katzenmayer hatte drei Herausforderer in der Direktwahl: Neben Leiter waren es Joachim Weixlbaumer von den Freiheitlichen, er bekam 9,30 Prozent der Stimmen, und Karin Fritz von der Offenen Liste Bludenz/ Grüne mit 8,36 Prozent der Stimmen.

Katzenmayer: „Nicht damit gerechnet“

Er nehme das Ergebnis zu Kenntnis, sagte Katzenmayer im Radio Vorarlberg-Interview. Er habe nicht damit gerechnet, dass es „so massiv ausgeht“. Woran es gelegen habe, könne er derzeit noch nicht sagen.

Der seit 2005 als Bürgermeister amtierende Katzenmayer wurde 2010 im ersten Wahlgang mit 57,21 Prozent der Stimmen gewählt.

Josef Mandi Katzenmayer ÖVP Bludenz

Dietmar Mathis

Josef Katzenmayer

Leiter: „Bevölkerung wünscht Veränderung“

Er habe nicht mit einem derartigen Ergebnis gerechnet, sagte Leiter in einer ersten Reaktion gegenüber Radio Vorarlberg. Es zeige sich, dass sich die Bludenzer Bevölkerung Veränderung wünsche. Er werde nun versuchen, bis zur Stichwahl am 29. März seine Themen noch mehr zu kommunizieren und näher bei den Bürgern sein.

In Bludenz gab es zuletzt im Jahr 2000 eine Stichwahl. Auch damals war es eine Auseinandersetzung zwischen den Kandidaten der ÖVP (Othmar Kraft) und der SPÖ (Gunnar Witting). Die ÖVP jagte der SPÖ 1995 nach 25 Jahren ihre Mehrheit ab und ist seither stärkste Kraft in der Alpenstadt.

Mario Leiter

ORF

Mario Leiter

ÖVP verliert Stimmen, SPÖ gewinnt dazu

Gegenüber der Wahl vor fünf Jahren hat die ÖVP 11,38 Prozentpunkte verloren und konnte diesmal nur 40,51 Prozent der Stimmen gewinnen. Die SPÖ legte um 10,81 Prozent auf 37,76 Prozent zu. Die Offene Liste Bludenz/ Grüne erreichte 11,09 Prozent ( - 0,88 Prozent), die FPÖ bekam 10,65 Prozent ( + 1,46 Prozent).

Die ÖVP hat damit 14 Mandate gewonnen, die SPÖ 13 Mandate, die Offene Liste Bludenz und die FPÖ je drei Mandate. Für eine absolute Mehrheit wären 17 Mandate notwendig gewesen.

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