Hohenems: FPÖ-Egger wird Amann gefährlich

Die Gemeindewahl in Vorarlberg ist geschlagen: Während Markus Linhart (ÖVP) mit einem Vorsprung von drei Stimmen in Bregenz im Amt bleibt, muss Richard Amann (ÖVP) in Hohenems mit FPÖ-Landeschef Dieter Egger in die Stichwahl gehen.

In Hohenems kommt es zu einer Stichwahl: FPÖ-Landeschef Dieter Egger hat in der Bürgermeisterdirektwahl 45,3 Prozent erzielt, Amtsinhaber Richard Amann (ÖVP) kam auf lediglich 35,0 Prozent. In einer ersten Reaktion gegenüber dem ORF sprach Egger von einem „sehr, sehr schönen Ergebnis“ und einem „klaren Signal, dass Hohenems Veränderung will“. Bei der Stichwahl stelle sich die Frage, inwiefern es gelinge, nochmals zu mobilisieren, die Ausgangslage sei aber natürlich sehr positiv. Amann zeigte sich geknickt: „Das bedeutet eine Enttäuschung, trotz der intensiven Arbeit um Hohenems.“ Jetzt werde man sich genau überlegen müssen, „wie man mit dem Ergebnis umgeht“ - mehr dazu in Egger liegt in Hohenems vorne.

Dieter Egger FPÖ Hohenems Wahlkabine

APA/ Dietmar Stiplovsek

Dieter Egger (FPÖ) beim Verlassen der Wahlkabine in Hohenems

Bregenz: Drei Stimmen retten vor Stichwahl

In der Landeshauptstadt wurde die Bürgermeisterdirektwahl mit nur drei Stimmen entschieden. Markus Linhart (ÖVP) verteidigte sein Amt mit 50,02 Prozent und muss sich so keiner Stichwahl stellen - mehr dazu in Bregenz: Drei Stimmen retten vor Stichwahl. Das Ergebnis überrascht, vor der Wahl war mit einer Stichwahl spekuliert worden, hatte Linhart mit SPÖ-Landeschef Michael Ritsch, Vizebürgermeisterin Sandra Schoch (Grüne) und Andrea Kinz (FPÖ) doch aussichtsreiche Konkurrenten im Rennen um den Bürgermeister-Posten.

Bregenz Gemeindewahl Kandidaten

Maurice Shourot

Der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) hatte schon am Vormittag ein Lächeln auf den Lippen

Bludenz: Katzenmayer muss in die Stichwahl

In Bludenz kommt Amtsinhaber Josef „Mandi“ Katzenmayer (ÖVP) auf nur 42,21 Prozent der Stimmen. Das Wahlergebnis bedeutet für Katzenmayer einen deutlichen Rückfall gegenüber dem Jahr 2010. Damals konnte er noch mehr als 57 Prozent der Stimmen für sich gewinnen. Katzenmayers Herausforderer wird SPÖ-Kandidat Mario Leiter werden, er holte am Sonntag 40,12 Prozent. Karin Fritz (OLB-Grüne, 8,36 Prozent) und Joachim Weixlbaumer (FPÖ, 9,3 Prozent) spielten bei der Entscheidung keine Rolle. Interessantes Detail am Rande: Leiter arbeitet bei der Polizei in Bludenz und zieht somit gegen seinen eigenen „Chef“ ins Rennen - mehr dazu in In Bludenz ist eine Stichwahl nötig.

ÖVP verliert Absolute in Dornbirn

In Dornbirn, der größten Stadt des Landes, ist die frühere Landesrätin und Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) ihrer Favoritenstellung gerecht geworden. Kaufmann holte im ersten Durchgang 51,2 Prozent der Stimmen und muss sich damit keiner Stichwahl stellen - mehr dazu in Kaufmann setzte sich in Dornbirn knapp durch. Vor der Wahl war noch unklar gewesen, ob und wie sich Kaufmanns Zurückhaltung zur umstrittenen Messepark-Erweiterung auf das Wahlergebnis auswirken würde.

Andrea Kaufmann

Dietmar Mathis

Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) bei der Stimmabgabe

Fischer bleibt Lustenauer Bürgermeister

Eindeutig war das Ergebnis in Lustenau: Die ÖVP konnte ihre absolute Mehrheit weiter ausbauen. Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) festigte mit 67,56 Prozent seine Position. Großer Wahlverlierer war die FPÖ, die auf 24,19 Prozent (minus 6,8 Prozentpunkte) abrutschte - mehr dazu in Fischer bleibt Lustenauer Bürgermeister.

Kurt Fischer ÖVP Lustenau

Dietmar Mathis

Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) hat gut lachen

Berchtold bleibt, ÖVP verliert Absolute

In Feldkirch ist Bürgermeister Wilfried Berchtold (ÖVP) im Amt bestätigt worden. 52,79 Prozent Stimmenanteil bedeuten aber ein Minus von beinahe 20 Prozentpunkten. Zudem hat die ÖVP in der Stadtvertretung die absolute Mehrheit verloren - mehr dazu in Berchtold bleibt, ÖVP verliert Absolute. In Feldkirch war zuletzt insbesondere über den Bau eines Stadttunnels für mehr als 200 Millionen Euro diskutiert worden, Berchtold war immer als Verfechter des Projekts aufgetreten.

Allgemein Verluste für die ÖVP

Die ÖVP erreichte nach eigenen Angaben bei den Gemeindevertretungswahlen 37,41 Prozent der Stimmen (2010: 44,63) und fuhr damit ein Minus von 7,22 Prozentpunkten ein. FPÖ (14,05 Prozent; 2010: 11,3) und Grüne (11,32 Prozent; 2010: 7,32) legten zu, die Verluste der SPÖ (9,83 Prozent; 2010: 10,75) hielten sich in Grenzen.

Wahlgrafik

APA

NEOS erreichte beim erstmaligen Antreten - in vier Kommunen - einen Stimmenanteil von landesweit 1,40 Prozent. Sonstige Listen, die zumeist als ÖVP-nahe gelten, verbuchten 25,99 Prozent (2010: 25,72). Die Ergebnisse beruhen auf Berechnungen der ÖVP-Landesgeschäftsstelle, ein amtliches Endergebnis gibt es bei Vorarlberger Kommunalwahlen nicht. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,56 Prozent (2010: 62,63).

Von den 1.806 vergebenen Mandaten entfielen damit 495 auf die ÖVP (2010: 612), 153 auf die Freiheitlichen (2010: 123), 122 auf die Grünen (2010: 69) und 101 auf die Sozialdemokraten (2010: 115). NEOS wird sechs Mandatare stellen, die anderen Listen entsenden 887 Abgeordnete in die Gemeindestuben (2010: 845).

Lech: Muxel hat die meisten Stimmen

Der umstrittene Lecher Bürgermeister Ludwig Muxel darf auf eine Amtsfortführung hoffen. Vor wenigen Wochen waren neun Gemeindevertreter in dem Nobelskiort zurückgetreten, einige davon nannten einen Vertrauensverlist gegenüber Muxel als Grund. Nach eigenen Angaben vereinte Muxel am Wahlsonntag 505 der 930 Stimmen auf sich. Das sei der erste Platz bei der Mehrheitswahl, darüber sei er „sehr glücklich“ - mehr dazu in Lech: Muxel erhielt die meisten Stimmen

16 Gemeinden wählen mit „leeren“ Stimmzetteln

In 16 Gemeinden gab es am Sonntag Mehrheitswahlen. Dieses Wahlverfahren wird vor allem in kleinen Gemeinden durchgeführt. Erste Namenslisten der Gewählten wurden bereits veröffentlicht - wie zum Beispiel in Schnepfau - mehr dazu in Mehrheitswahl: Erste Namenslisten bekannt.

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