E-Bike-Unfälle: Fehleinschätzung oft schuld

Unfälle mit E-Bikes sind oft schwerwiegender als mit normalen Fahrrädern. Durch die hohen Geschwindigkeiten kommt es zu schlimmen Verletzungen. Zumeist sind es Kopfverletzungen. Das Problem ist in vielen Fällen die fehlende Übung.

Sonntagabend ereignete sich in Dornbirn ein tödlicher Radunfall. Eine 68-jährige Frau stürzte ohne Fremdverschulden mit ihrem E-Bike und erlitt dabei schwerste Kopfverletzungen. Die Dornbirnerin verstarb wenig später im Krankenhaus. Auch in Wolfurt kam es Ende Oktober zu einem folgenschweren Verkehrsunfall, bei dem eine E-Bikerin mit einem LKW kollidierte. Die 60-Jährige zog sich bei dem Zusammenstoß ebenfalls schwere Kopfverletzungen zu.

Die Zahl von Selbstunfällen ist mit E-Bikes wesentlich höher als mit normalen Fahrrädern, sagt Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Das Problem sei oft die fehlende Übung. Die häufigste Unfallursache bei Elektro-Fahrrädern ist aber die Fehleinschätzung, erklärt Pfanner. Die betrifft aber nicht nur die anderen Verkehrsteilnehmer wie beispielsweise Autofahrer. Auch die E-Bike-Fahrer selbst unterschätzen ihr Fahrzeug oft: Etwa die Geschwindigkeit, mit der sie unterwegs sind. Sie fahren dann prinzipiell schneller, fahren schneller in die Kurven und haben einen längeren Bremsweg.

Gesetzliche Helmpflicht laut Pfanner nicht notwendig

Deshalb rät Pfanner, das Elektrofahrrad erst einmal auf Straßen mit wenig Verkehr auszuprobieren, bevor es im Berufsverkehr zum Einsatz kommt. Eine gesetzliche Helmpflicht für E-Bike-Fahrer hält Pfanner nicht für notwendig. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit empfiehlt das Tragen eines Helmes aber unbedingt.

EU-weit einheitlich geregelt werden soll aber die Leistung der E-Bikes. Demnach sollen Elektrofahrräder in Zukunft nur mehr eine Leistung von 250 Watt haben dürfen. In Österreich ist derzeit fast das dreifache - nämlich 600 Watt - erlaubt.