Fracking-Pläne für den Bodensee liegen auf Eis

Die einzigen konkreten Pläne für Fracking am Bodensee wurden nach Informationen des Südwestrundfunks (SWR) zurückgezogen: Das Unternehmen Parkyn Energy Germany will die Erkundungen nach Schiefergasvorkommen stoppen.

Laut SWR hat Parkyn Energy Germany, eine Tochter der britischen Rose-Petrol, um Aufhebung seiner Konzessionen für Fracking-Erkundungen ersucht. Bislang verfügte das Unternehmen über zwei dieser Konzessionen: Zum einen für ein rund 1.000 Quadratmeter großes Gebiet rund um die Stadt Biberach, zum anderen für ein Gebiet am westlichen Ufer des Bodensees zwischen Konstanz und Ravensburg (Baden-Württemberg).

Fracking Bodensee Stop Grafik

APA

Warum es sich aus dem Bodenseeraum zurückziehen will, hat das Unternehmen nicht begründet. Klar ist, dass es damit vorerst keine konkreten Pläne mehr gibt, den Bodensee für Fracking dienstbar zu machen: Ein Sprecher des Regierungspräsidiums Freiburg bestätigte, dass es derzeit kein Unternehmen gebe, das im Bodenseeraum nach Gasvorkommen sucht.

Umstrittene Fördermethode

Seit nunmehr zwei Jahren laufen die Fracking-Gegner am Bodensee Sturm gegen Vorhaben, die umstrittene Methode zur Schiefergasgewinnung im Bodenseeraum einzusetzen. Im Juni dieses Jahres hatten sich die Umweltsprecher der im Vorarlberger Landtag vertretenen Parteien einhellig gegen eine neue deutsche Frackingregelung ausgesprochen, die den Bodensee nocht als Wasserschutzgebiet ausgewiesen und damit für Fracking zugänglich gemacht hätte - mehr dazu in Widerstand gegen deutsche Fracking-Regelung (vorarlberg.ORF.at, 5.6.2014).

Beim Fracking werden unter hohem Druck Chemikalien mehrere tausend Meter in den Boden gepumpt. Durch entstehende Gesteinsrisse wird das Gas, das sich in den Gesteinsschichten befindet, freigesetzt. Kritiker fürchten vor allem die gesundheitlichen und ökologischen Folgen von Fracking.

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