Messepark-Umbau: Knackpunkt Umwidmungen

Der Messepark in Dornbirn wird in den nächsten Jahren einer Runderneuerung unterzogen. 35 Millionen Euro soll das Riesenprojekt kosten. Zum Knackpunkt könnte dabei die Widmungsfrage werden: Die Stadt Dornbirn lehnte weitere Widmungen bislang kategorisch ab.

Statt wie bisher 17.000 Quadratmeter Geschäftsfläche soll der „Messepark NEU“ zukünftig 21.700 Quadratmeter aufweisen. Steigen sollen auch die verpachteten Flächen: 25.500 Quadratmeter waren es bisher, 33.000 sollen es bald sein. Gleich bleibt die Anzahl der Parkplätze - 1.400 werden es auch nach der Erweiterung sein.

Ob sich das Projekt in diesem Ausmaß allerdings wirklich realisieren lassen wird, ist laut Wirtschaftspresseagentur.com mehr als fragwürdig. Der ehemalige Bürgermeister Wolfgang Rümmele (ÖVP) und Stadtplaner Markus Aberer hatten sich immer gegen eine Erweiterung der Widmungsfläche (derzeit rund 17.500 Quadratmeter) ausgesprochen. Wie sich die neue Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) verhalten wird, ist bislang unklar.

Bei der Wirtschaftsgemeinschaft Inside Dornbirn heißt es, niemand freue sich über zusätzliche Konkurrenz, jetzt soll versucht werden, für die Innenstadt belebende Maßnahmen zu finden.

Messepark soll zukunftsfit werden

Guntram Drexel von der Gesellschafterfamilie Drexel begründete die Entscheidung zur Erweiterung mit den wirtschaftlichen Anforderungen der Zukunft: „So wie der Messepark bei seiner Eröffnung vor 27 Jahren der Zeit voraus war, soll das neue Projekt auch wieder eine zukunftsweisende Dynamik enthalten – in der Architektur, im Erlebnis und in den Köpfen.“ Und Geschäftsführer Burkhard Dünser unterstrich, dass man zukünftig noch schneller und flexibler auf Trends reagieren können will.

Seestadt in Bregenz und Messepark in Dornbirn

Am Rande der Veranstaltung kam auch das derzeit in Planung befindliche städtische Einkaufszentrum Seestadt Bregenz zur Sprache, hinter dem bekanntlich ebenfalls die Familie Drexel als Co-Investor steht. Zusammen mit dem ebenfalls in Planung befindlichen benachbarten Bregenzer Seequartier entstehen hier in den kommenden Jahren mehr als 18.000 Quadratmeter an zusätzlichen Verkaufs- beziehungsweise Handelsflächen - und das nur zwölf Kilometer vom Messepark in Dornbirn entfernt. Deshalb brandet wiederholt eine Diskussion darüber auf, wie viele Quadratmeter an Verkaufs- und Handelsflächen die Region überhaupt verträgt, ohne dass sich die Handelsstandorte gegenseitig schaden.

Geplant wurde das Projekt „Messepark NEU“ vom Architekturbüro ATP architekten ingenieure aus Innsbruck. Zentrales Element soll ein multifunktionaler Eingangsplatz sein. Zu diesem Zweck werden die geparkten Autos zukünftig in einer Garage untergebracht sein. Auf drei Geschoßen werden rund 4.700 Quadratmeter für Geschäfte, Gastronomie, Dienstleistungen und Unterhaltung geschaffen.

Baubeginn für Ende 2015 anvisiert

Durch die Investitionen sollen im Messepark 300 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Bisher sind rund 900 Personen beschäftigt. Das Projekt wird nun bei der Stadt Dornbirn zur Bewilligung eingereicht. Wenn alles planmäßig läuft, könnte Ende 2015 der Baubeginn sein. Bei laufendem Betrieb wird mit einer Umbauzeit von zwei Jahren gerechnet.

Der Messepark wurde am 19. März 1987 eröffnet und beherbergt 65 Geschäfte und Gastronomiebetriebe. Durchschnittlich werden 17.000 Besucher am Tag verzeichnet. Der Umsatz im vergangenen Jahr betrug 180,9 Millionen Euro.

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