Wallner: „Ein Verlust bleibt ein Verlust“

„Ein Verlust bleibt ein Verlust, da ist nichts schönzureden“, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) zum Verlust der Absoluten. Grünen-Obmann Johannes Rauch spricht nach dem Stimmengewinn für seine Partei von einem „klaren Auftrag“ für Schwarz-Grün.

ÖVP-Landesparteiobmann Markus Wallner meinte in einer ersten Bilanz am Sonntag, er persönlich hätte sich erwartet, dass seine Partei 44 bis 45 Prozent erreichen könnte. In Umfragen sei die ÖVP unter 40 Prozent gelegen. Man diese Marke überschreiten können. Aber ein Verlust bleibe ein Verlust, das müsse man so hinnehmen, wie es ist. Jedes Prozent, das man verliere, schmerze.

Im Ö1-Morgenjournal sagte Wallner am Montag, er schließe einen Rücktritt aus. Er habe das Vertrauen der Partei. Er gehe davon aus, dass er die gesamte Legislaturperiode Landeshauptmann bleiben werde, so Wallner.

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ÖVP-Wallner: „Sondierungsgespräche am Dienstag“

Er habe vor der Wahl immer gesagt, er wolle einen klaren Auftrag zur Regierungsbildung, diesen könne man aus dem Wahlergebnis natürlich schon herauslesen, so Wallner.

Markus Wallner

APA/ Georg Hochmuth

Markus Wallner

Er will am Dienstag mit den Sondierungsgesprächen beginnen, gereiht nach der Größe der Partei. Sein Ziel sei es, so rasch wie möglich eine handlungsfähige Regierung zu haben.

Den Verlust für die ÖVP werde man genau analysieren, sagt Wallner. Die ÖVP sei von einem sehr hohen Niveau gestartet, dazu seien das Antreten von NEOS und die bundesweiten Schwierigkeiten gekommen.

FPÖ-Egger: „Sehr zufrieden mit dem Ergebnis“

FPÖ-Spitzenkandidat Dieter Egger sagt, er sei mit dem Ergebnis eigentlich sehr zufrieden. Die Freiheitlichen hätten ihre Mandate halten können, und die Absolute der ÖVP sei gebrochen worden. Die FPÖ habe sich auf einem hohen Niveau stabilisieren können - trotz der zusätzlichen Konkurrenz durch NEOS.

Dieter Egger

APA/ Georg Hochmuth

Dieter Egger

Aus seiner Sicht habe sich in der Koalitionsfrage durch den Erfolg der Grünen nichts geändert, so Egger. Die bürgerlichen Parteien, unter denen er ÖVP und FPÖ versteht, verfügten immer noch über einen Zuspruch von mehr als zwei Drittel. Dieses Signal müsse man ernst nehmen. Nun gehe es um eine stabile Regierung, die gut für den Wirtschaftsstandort sei und auch Verkehrsprojekte umsetzen könne.

Grünen-Rauch: „Sensationeller Erfolg“

Grünen-Spitzenkandidat Johannes Rauch interpretiert den Wahlerfolg seiner Partei als „klaren Auftrag“ für Schwarz-Grün. Die ÖVP werde nun entscheiden müssen, mit wem sie eine Regierung bilden will.

Johannes Rauch

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Johannes Rauch

Das Plus seiner Partei sieht Rauch als „sensationelles Ergebnis und einen fulminanten Erfolg“ an einem „großartigen Tag“ für die Grünen: „Eigentlich bin ich sprachlos, und das ist bei mir selten der Fall.“

Die Grünen mit Rauch an der Spitze übertreffen mit ihrem Ergebnis die Grünen der ersten Stunde - 1984 war die Grün-Bewegung mit Kaspanaze Simma mit genau 13 Prozent Stimmenanteil ins Landesparlament eingezogen. Seither hatten die Grünen diese Marke nicht mehr erreicht.

SPÖ-Ritsch: „Ein schwarzer Tag“

SPÖ-Spitzenkandidat Michael Ritsch spricht von einem schwarzen und bitteren Tag für seine Partei. Der Stimmenverlust tue weh. Entgegen den Umfragen, die der SPÖ im Vorfeld des Urnengangs mitunter sogar den Klubstatus abgesprochen hätten, sei es noch gut, dass man die drei Mandate habe halten können.

Michael Ritsch

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Michael Ritsch

Es sei nicht schön, wenn die Sozialdemokratie einstellig wird, so Ritsch. Die „Zwergen“-Kampagne ist für Ritsch entgegen vielfacher Kritik ein Erfolg: „Wer weiß, ob wir sonst die drei Mandate gehalten hätten“.

Am Montag werde man im Parteivorstand das weitere Vorgehen beraten, so Ritsch. Ob er fest im Sattel sitze, sei nicht die Frage, sondern wie man die Sozialdemokratie wieder stärken könne.

Sabine Scheffknecht

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Sabine Scheffknecht

NEOS-Scheffknecht: „Zwei von drei Zielen erreicht“

„Wir sind sehr zufrieden“, so NEOS-Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht. Man habe zwei von drei Zielen erreicht - den Einzug in den Landtag und das Brechen der absoluten Mehrheit der ÖVP. Die Klubstärke habe man leider nicht erreicht.

Die acht Prozent, mit denen der Klubstatus verbunden gewesen wäre, seien eben „sehr hoch“ gesteckt gewesen, so Scheffknecht.

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