Steinwürfe bei Gaza-Demo: Vorwürfe an Polizei

Bei einer Demo ist es am Sonntag zu Auseinandersetzungen gekommen: Etwa zehn Pro-Gaza-Demoteilnehmer attackierten Teilnehmer einer Gegendemonstration. Diese werfen nun der Polizei vor, sie zu wenig geschützt zu haben. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) verurteilt die Ausschreitungen.

Gestartet ist die Demonstration am Sonntag gegen 15.00 Uhr beim Hafen in Bregenz. Rund 1.600 Teilnehmer demonstrierten für die Anliegen der Palästinenser im Gazastreifen und bewegten sich in Richtung Festspielhaus.

Steinwürfe nach Gegnern

Eine Gegendemonstration mit rund 20 Teilnehmern wartete beim Bregenzer Kunsthaus auf die Demonstranten. Als es zum Sichtkontakt kam, wurden Beschimpfungen ausgetauscht. Schließlich stieg eine kleine Gruppe über die Bahngleise und warf mit Steinen nach den Gegnern. Durch das Eingreifen der Polizei konnten gröbere körperliche Auseinandersetzungen vermieden werden. Aufgrund des Steinwurfs mussten jedoch die Bahngleise kurzfristig gesperrt werden.

Demo

Unbekannt

Demonstration in Bregenz

Die Gegendemonstranten werfen nun jedoch der Polizei vor, sie nicht ausreichend geschützt zu haben. Ein Vorwurf, den Stefan Morscher, Pressesprecher der Landespolizeidirektion, so nicht gelten lassen will. Man habe den Veranstaltern der Gegendemonstration im Vorfeld bereits gesagt, dass es ungünstig sei, ihre Demo auf Sichtkontakt durchzuführen, weil mit Aggressionen zu rechnen sei.

Generell habe die Polizei ihre Aufgabe wahrgenommen und dafür gesorgt, dass die Veranstaltungen in einem normalen Rahmen ablaufen können, so Morscher. Verletzte habe es keine gegeben.

Vier Anzeigen, eine Festnahme

Beide Demonstrationen waren angemeldet und genehmigt. Die Polizei hat im Zuge dieser Vorfälle eine Person festgenommen. Vier Anzeigen wurden vorgenommen. Rund 100 Polizisten befanden sich im Einsatz.

Wallner: Vorfall wird von Sicherheitsbehörden geprüft

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) teilte am Montag in einer Aussendung mit, dass der Vorfall von den Sicherheitsbehörden geprüft und bei Gericht und den Verwaltungsbehörden zur Anzeige gebracht werde. Wie Wallner betonte, dulde man Gewaltanwendungen dieser Art nicht - jegliche Grenzen würden dabei überschritten.