Politischer Gegenwind am Pfänder

Der Hochberg auf dem Pfänderrücken könnte sich als Standort für die erste Windkraft-Anlage Vorarlbergs eignen. Vage Pläne dazu liegen bereits vor. Naturschutzanwältin Katharina Lins steht dieser Idee offen gegenüber. Landesstatthalter Karl-Heinz Rüdisser (ÖVP) gibt sich hingegen skeptisch.

Lins steht dem Projekt grundsätzlich offen gegenüber. Es gebe Pro und Contra. Sie sei persönlich gesehen, in dieser Sache emotionslos. Sie finde es aber dumm, von vornherein etwas Neues abzulehnen. Andererseits sei es auch dumm, etwas von vornherein grundsätzlich zu befürworten. Man müsse sich jedes Projekt konkret anschauen, so Lins. Am Pfänder sei noch nicht einmal klar, wie viele Windräder aufgestellt werden könnten. Es gelte aber zwei Dinge abzuwägen. Welche Auswirkungen haben die Windräder auf die Natur, hier müsse man in erster Linie an die Vögel denken und auch das Landschaftsbild dürfe nicht außer Acht gelassen werden.

Rüdisser sieht Windkraft in Vorarlberg skeptisch

Skeptisch sieht Rüdisser das Projekt am Pfänder. Die Raumplanung sei zwar nicht grundsätzlich gegen Windkraft. Es gebe allerdings in Vorarlberg nur sehr wenige Standorte, die für Windkraft in Frage kommen, da das Land sehr dicht besiedelt sei. Außerdem sieht Rüdisser eine massive Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.

Bis 2020 soll laut Rüdisser der Anteil der erneuerbaren Energie von 3.500 Gigawattstunden auf 4.000 Gigawattstunden erhöht werden. Von diesen 4.000 Gigawattstunden würde die Windenergie nur zehn Gigawattstunden oder 0,25 Prozent einnehmen. „Wir liegen in allen Bereichen (Biomasse, Fotovoltaik, Solarthemie) über dem Plan“, sagt Rüdisser. Das heißt: Wir bauen schneller aus als in der Zielsetzung vorgesehen und angesichts des geringen Beitrages der Windenergie, müsse man dies schon kritisch hinterfragen. Bemerkenswert sei auch, dass im angrenzenden Süden des Allgäus (Deutschland) ein Windenergie-Ausschlussgebiet im Rahmen eines Landesraumplanes beschlossen wurde.

Stromversorgung von 1.100 Haushalten

Die Projektbetreiber - „Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie“ und „Energieregion Leiblachtal“ stellen die technische Machbarkeit in den Vordergrund und werben mit einer Stromversorgung für mindestens 1.100 Haushalte durch erneuerbare Energie. Drei Windräder wurden zur Umweltverträglichkeitsprüfung gemeldet.

Konkret untersucht wird vorerst eine Windkraftanlage. Bisherige Messungen hätten eine Windstärke von sechs Metern/Sekunde ergeben, in 140 Metern über dem Boden. Andernorts würden bei dieser Windstärke Windräder aufgestellt, erläutern die Projektbetreiber. Die Wirtschaftlichkeit wird noch untersucht. Zehn weitere Gutachten wären noch notwendig.

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