Rund 200 Teilnehmer bei Ethikforum

Im Dornbirner Kulturhaus fand an Freitag das fünfte Ethikforum statt. Im Mittelpunkt stand das Thema „Zusammenhalt in einer modernen Gesellschaft der Vielfalt“. Rund 200 Teilnehmer informierten sich über die Grundprinzipien einer pluralistischen Gesellschaft.

Hauptverantwortlich für die Veranstaltung zeichneten verschiedene Institutionen der katholischen Kirche. Das zentrale Thema der Vorträge und Diskussionsrunden lautete: Wie kann der Zusammenhalt in einer multikulturellen, durchmischten Gesellschaft gestärkt und die auftretende Vielfalt positiv gesehen und genutzt werden?

Kübra Gümüsay stellte Integration in Frage

Besonders viel Anklang fand das Referat der Journalistin, Bloggerin und Netz-Aktivistin Kübra Gümüsay. Die 26-jährige gebürtige Deutsche und Muslima hält nichts von der Forderung nach Integration. Denn diese bedeute scheinbar das Eingliedern in ein großes Ganzes - und keiner wisse, was dieses große Ganze überhaupt sei. Jeder aber, so Gümüsay, solle sich integrieren.

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Im Video zu sehen: Kübra Gümüsay (Bloggerin und Kolumnistin), Raphael Illes, Samuel Sutterlüty (HTL Bregenz), Brigitte Hasenjürgen (Professorin für Soziologie), Anita Minatti (Koblach); Jasmin Sisman, Sigrid Brunner (Höchst); Beitrag von Bernhard Stadler, Manfred Abel, Ingo Hammerer

Integration bedeute allerdings, dass man etwas aufgeben müsse - man müsse sich anpassen und verliere in diesem Prozess etwas von sich. Integration bedeute also quasi ein gesellschaftlicher Stillstand und ermögliche kein Vorausdenken in die Zukunft. Vielmehr soll dabei der Status quo aufrecht erhalten bleiben, umriss die 26-Jährige. Konflikte seien aber notwendig, das zeige zum Beispiel die fortschreitende Emanzipation der Frau.