Schmid verlässt politische Bühne

Nach 14 Jahren als Landesrätin wird Soziallandesrätin Greti Schmid (ÖVP) die politische Bühne verlassen. Sie gab am Dienstagvormittag bekannt, dass sie für die Landtagswahl im Herbst nicht kandidieren wird.

Schmid, die im Mai 60 Jahre alt wird, gehört der Landesregierung als Nachfolgerin von Eva Maria Waibel seit Oktober 2000 an. Die gebürtige Südtirolerin ist seit damals für das Sozialressort verantwortlich. Nach insgesamt 19 Jahren in der Politik - 14 davon als Landesrätin - sei es Zeit, das Feld Jüngeren zu überlassen, sagte Schmid im Interview mit ORF-Redakteur David Breznik. Ihre Arbeit als Politikerin sei eine tolle Zeit gewesen, in der sie viel bewegen konnte. Jetzt aber, so Schmid, sei es Zeit zu gehen, denn es gebe auch ein Leben nach der Politik.

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Video: Schmid zu Gast bei Christiane Schwald in „Vorarlberg heute“.

Amtsmüde sei sie jedoch nicht, wenngleich die Politik zehre und sehr stark fordere, betonte Schmid. Bis zur Wahl stehe sie noch mit vollem Engagement als Landesrätin zur Verfügung, dann aber werde sie ihre politische Tätigkeit komplett niederlegen und sich intensiv im Ehrenamt engagieren.

Nach ihren Highlights der letzten 14 Jahre befragt, sagte Schmid, es gebe viele Bereiche, in denen viel erreicht werden konnte - so etwa bei der Pflege oder in der Jugendwohlfahrt. Auch im Familienbereich und der Kinderbetreuung habe man unwahrscheinlich viel bewegen können. Stolz sei sie außerdem besonders auf das Projekt „Kinder lieben lesen“.

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Audio: LR Greti Schmid im Interview mit David Breznik (ORF)

Wallner: „Habe Entscheidung zur Kenntnis zu nehmen“

Wallner sagte am Dienstag, er habe die Entscheidung von Schmid zur Kenntnis genommen. Die anderen Landesräte - in Vorarlberg stellt die ÖVP eine Alleinregierung - würden aber wieder antreten, darunter auch der bald 61-jährige Erich Schwärzler. Schwärzler sitzt bereits seit 1993 auf der Vorarlberger Regierungsbank, er ist damit mit Abstand das längstdienende Regierungsmitglied.

Auf Nachfolge-Spekulationen wollte sich Wallner nicht einlassen, schließlich gelte es vor der Bestellung der nächsten Landesregierung zunächst eine Wahl zu schlagen. Auch Schmid selbst hält sich diesbezüglich bedeckt.

Großer Personalwechsel in der ÖVP

Wie inzwischen klar ist, wird dem ÖVP-Landtagsklub ein großer personeller Wechsel ins Haus stehen. Mindestens neun der 20 aktuellen Abgeordneten werden bei der Landtagswahl im September kein Mandat mehr anstreben. Zu diesen gehört auch der erkrankte Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer, der sich künftig auf die Gemeindearbeit konzentrieren möchte.

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