Hilti & Jehle rutschte 2012/13 in Verlustzone

Das Bauunternehmen Hilti & Jehle musste im Geschäftsjahr 2012/2013 Verluste einfahren. Laut Wirtschaftspresseagentur.com sank der Umsatz um elf Prozent auf 70,4 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr zeigen die Prognosen wieder nach oben.

Reinhard Moser, kaufmännischer Geschäftsführer der Hilti & Jehle GmbH, verweist in Zusammenhang mit dem Umsatzrückgang darauf, dass Hilti & Jehle eine Reihe von Baustellen hatte, die zum Stichtag noch nicht verrechnet werden konnten. Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt laut Wirtschaftspresseagentur.com bei der Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen mehr als 6,6 Millionen Euro. Im Jahr davor war diese Zahl wesentlich geringer. Das bedeutet, dass der Umsatzrückgang nicht so stark ausgefallen ist, wie der Blick auf die reine Umsatzzahl suggerieren würde.

Moser: „Eher selten rote Zahlen“

„Dennoch hatten wir im Vorjahr zweifellos einen Rückgang zu verzeichnen. Mit ein Grund war sicherlich das Wetter, das auf vielen Baustellen zu Verzögerungen führte“, so Moser gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.com. In weiterer Folge sei auch das Ergebnis negativ ausgefallen. Das komme bei Hilti & Jehle allerdings eher selten vor. Im Vorjahr seien diesbezüglich mehrere Faktoren ungünstig zusammengekommen - zudem sei auch der Wettbewerb am Bau hier nicht zu unterschätzen.

Heuer Rückkehr in Gewinnzone erwartet

Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2013/14 erwarte man wieder ein Umsatzplus auf bis zu 80 Millionen Euro sowie ein deutlich positives Betriebsergebnis, so Moser. Er begründet diese Prognose zum einen mit der gesteigerten Betriebsleistung. Sowohl die Bereiche Hoch- und Tiefbau als auch die eher noch jungen Geschäftsbereiche Guss-Asphalt und Pflasterbau würden heuer zulegen. Die beiden Hauptmärkte Tirol und Vorarlberg hätten sich dabei sehr gut entwickelt.

Personalstand leicht reduziert

Außerdem habe Hilti & Jehle eine Reihe von internen Optimierungsmaßnahmen auf der Kostenseite umgesetzt. So sei zum Beispiel beim Personal die natürliche Fluktuation nicht immer nachbesetzt worden. Bereits im Vorjahr habe man den durchschnittlichen Beschäftigtenstand von vormals 534 auf 514 reduziert. Jetzt werde er erneut ein wenig sinken. „Zudem haben wir einen restriktiveren Kurs beim Einsatz von Leasingpersonal gefahren“, so Moser. Bei Neuanschaffungen im Fuhrpark etwa überlege man sich sehr genau, ob man diese Aufgabe nicht effizienter durch Frächter erledigen lassen könne. Derzeit unterhält Hilti & Jehle in Tirol und Vorarlberg sieben eigene Zustellfahrzeuge.

Für das kommende Geschäftsjahr 2014/15 sei man eher weniger optimistisch, da die Branchenschätzungen auf ein Minus beim Bauvolumen von etwa zehn Prozent hindeuten. „In diesem verhaltenen Umfeld dürfte der Umsatz wieder etwas zurückgehen“, so Moser. Gerade der Tiefbau-Bereich werde das aufgrund der Einsparungen der öffentlichen Hand zu spüren bekommen.

Zehn Prozent Auslandsanteil

Hilti & Jehle ist insbesondere in den Bereichen Hoch- und Tiefbau, Asphaltbau, Rohstoffproduktion, Roh- und Baustoffhandel sowie im Bauträgergewerbe tätig. Rund 90 Prozent des Geschäftes erzielt das Unternehmen nach Darstellung von Moser in Tirol und Vorarlberg, wobei der Großteil auf das Ländle entfalle. Etwa zehn Prozent mache die Schweiz aus. Das Unternehmen unterhält Niederlassungen in Vorarlberg, Tirol und im Schweizer Rheintal (Köppel-Vogel AG, Widnau).

Zur Firmengruppe Hilti & Jehle gehören unter anderen auch die Hilti & Jehle Grundbau GmbH & Co KG, die Wucher Bauunternehmen GmbH & Co KG in Ludesch und die Normbeton GmbH & Co KG in Götzis (50%). Ende 2013 eröffnete das Unternehmen ein neues Bürogebäude für die Abteilungen GU/Wohnbau, Asphalt, Verputz und Pflaster. Die Wurzeln der Firmengruppe reichen in das Jahr 1876 zurück.