3.500 Lehrer und Schüler demonstrierten in Dornbirn

Rund 3.500 Lehrer und Schüler sind am Donnerstag in Dornbirn auf die Straße gegangen, um gegen die Bildungspolitik der Bundesregierung zu protestieren. Die Lehrer wehren sich gegen das geplante neue Lehrerdienstrecht, die Schüler gegen die Zentralmatura.

Der Protestmarsch der Schüler startete um 10.00 Uhr beim Bahnhof in Richtung Rathaus, um 11.30 Uhr setzten sich die Lehrer vom Bahnhof zum Kulturhaus in Bewegung.

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Im Video zu sehen: Christine Oberhuber (Lehrerin an der HTL Dornbirn), Gerhard Petter (Lehrer am BORG Götzis), Markus Schneider (Lehrer an der HTL Bregenz), Eugen Lampert (Vorsitzender der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst), Robert Lorenz (AHS-Gewerkschaftschef), Kurt Bührle (Sozialistische Jugend, Streikorganisator), Barbara Gorny (Schülerin am BORG Lauterach); Beitrag von Stefan Krobath, Tobias Becker/Holger Weitze, Christina Lachner

Nach Angaben der Veranstalter haben sich insgesamt rund 3.500 Personen - etwa 2.500 Lehrer und 1.000 Schüler - an den Protestmärschen beteiligt.

Lehrer hoffen auf ein Umdenken

Zum Protestmarsch der Lehrer haben die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und die Unabhängige Bildungsgewerkschaft aufgerufen. Er sei überwältigt von der großen Zahl der Teilnehmer, so AHS-Personalvertreter Gerhard Puschnigg gegenüber dem ORF Vorarlberg. Das neue Lehrerdienstrecht sei nicht akzeptabel, es könne nicht ein ungerechtes Dienstrecht gegen ein noch ungerechteres Dienstrecht ersetzt werden.

Durch den Protestmarsch hoffe man auf ein Umdenken, so Puschnigg. Dabei zähle man vor allem auf die Nationalratsabgeordneten und hoffe, dass diese „mündig und selbstständig entscheiden“.

„Bis zu Streikmaßnahmen alles möglich“

„Ich bin tief beeindruckt, dass diese Mobilisierung stattgefunden hat“, so GÖD-Vorsitzender Eugen Lampert. Die große Zahl der Teilnehmer zeige, dass die Regierung einen dringenden Handlungsbedarf habe. Das Dienstrecht müsse neu verhandelt werden, bis zu Streikmaßnahmen sei alles möglich.

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Das Interview mit GÖD-Vorsitzendem Eugen Lampert führte ORF-Redakteur Stefan Krobath.

Schülerprotest gegen die Zentralmatura

Die Schülerdemo wurde von der Sozialistischen Jugend gemeinsam mit einigen Schülergruppen organisiert. Rund 1.000 Schüler aus etwa 20 Schulen von der Tourismusschule Bludenz bis zum Gymnasium Gallusstraße Bregenz haben sich daran beteilgt.

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Es gehe um den Kampf gegen die Zentralmatura und das neue Lehrerdienstrecht, so Streikleiter Kurt Bührle von der Sozialistischen Jugend gegenüber dem ORF Vorarlberg. Die Zentralmatura sei nicht ausgereift, die Lehrer seien überfordert, da es keine ordentliche Schulung gegeben habe.

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Video: Streikleiter Kurt Bührle im Interview

Unerlaubt vom Unterricht ferngeblieben

Laut Rechtsabteilung des Landesschulrates sind die protestierenden Schüler unerlaubt vom Unterricht ferngeblieben. Sie dürfen ihr Streikrecht zwar wahrnehmen, aber nur in der unterrichtsfreien Zeit. Ob Schulen etwa Entschuldigungen der Eltern akzeptieren, bleibe ihnen überlassen, heißt es vom Landesschulrat.

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