Diskussion um Schweizer Atomkraftwerke

Die Kosten für den Rückbau des Atomkraftwerks Mühleberg in der Schweiz sind noch unklar. Während das Land Vorarlberg nun zudem die Abschaltung des ältesten AKW der Welt in Beznau fordert, winkt der dortige Betreiber ab.

Die Reaktoren Beznau I und II sollen so bald wie möglich vom Netz genommen werden, fordert Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Nachdem bis 2034 alle Schweizer AKW vom Netz gehen müssen, will Wallner nun auch von den Beznau-Betreibern ein konkretes Abschaltdatum wissen, denn: es brauche auch hier ein klares Bekenntnis der Betreiberfirma, meint Wallner.

FPÖ: „Steinzeitreaktor endlich vom Netz nehmen“

Auch die Vorarlberger Freiheitlichen verlangen, den „Steinzeitreaktor Beznau“ endlich vom Netz zu nehmen. Im Rahmen einer zukunftsorientierten Energiepolitik habe risikobehaftete Kernkraft keinen Platz, so Freiheitlichen-Klubobmann Dieter Egger. Er erwarte sich, dass die Schweiz im Sinne einer notwendigen Energiewende auch mit dem Betreiber von Beznau klare Worte spreche.

Beznau: Ensi verlangt keine Vverbesserungen

Das kann aber noch dauern. Denn laut „Schweiz am Sonntag“ denkt der Beznau-Betreiber Axpo nicht ans Abschalten. Verglichen mit Mühleberg befinde man sich in der komfortablen Situation, dass das Sicherheitsinspektorat Ensi in Beznau keine Verbesserungen fordere.

Der Rückbau von Mühleberg wird Millionen kosten. Ob das Geld, das die Betreiber dafür ansparen müssen, für Stilllegung und Entsorgung reichen, ist ungewiss. Damit nicht der Staat draufzahlen muss, will die Schweizer Energieministerin Doris Leuthard (CVP) der gesamten Branche Sicherheitszuschläge von 30 Prozent in Rechnung stellen.

Das Problem ist, dass Erfahrungswerte fehlen: Schließlich ist Mühleberg das erste Schweizer AKW, das stillgelegt wird.

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