Gemeinsame Schule: Keine Einigung in Sicht

In punkto „gemeinsame Schule“ sind die Fronten zwischen SPÖ und ÖVP nach wie vor verhärtet. ÖVP-Vizekanzler Michael Spindelegger sprach sich gegenüber dem ORF Vorarlberg vehement gegen die Abschaffung der Gymnasien aus.

SPÖ-Bildungsministerin Claudia Schmied zeigte sich am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Bregenz optimistisch, was die Realisierung einer gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-Jährigen angeht. Es sei bereits der Ausbau der Ganztagsschulen gelungen - ebenso werde es bei der gemeinsamen Schule sein. Sie spüre: In Vorarlberg, Tirol, Salzburg, bei der Wirtschafts- und bei der Arbeiterkammer wie auch bei der Industriellenvereinigung, dass etwas vorwärts gehe.

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Im Video zu sehen: Claudia Schmied (Unterrichtsministerin, SPÖ), Michael Spindelegger (Vizekanzler, ÖVP), Markus Wallner (Landeshauptmann, ÖVP), Elmar Mayer (Bildungssprecher, SPÖ); Beitrag von Bruno Schratzer, Elmar Schrottenbaum, Christina Lachner

Spindelegger: Nicht alles „in ein Kastl“ stellen

Doch die Bundes-ÖVP bleibt bei der Gegenposition: Vizekanzler Spindelegger, der am Donnerstag bei der Radio-Vorarlberg-Sendung „Neues bei Neustädter“ zu Gast war, sprach sich vehement gegen die Abschaffung des Gymnasiums aus: „Das geht mit mir nicht“, verdeutlichte er im Interview mit ORF-Redakteur Bruno Schratzer. Man brauche für Kinder mit unterschiedlichen Talenten auch verschiedene Möglichkeiten. Man könne nicht alles „in ein Kastl“ stellen und sagen, das sei das gleiche.

Wallner: „Man muss in Bildungsfragen offen sein“

Entgegen der Bundeslinie geht Vorarlberg allerdings eigene Wege. ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner will nicht auf den Bund warten. Spindelegger wisse, dass in Vorarlberg ein Forschungsprojekt zur gemeinsamen Schule im Gange sei. „Da wird man uns auch nicht dreinreden“, so Wallner - das Projekt werde im Land weiter aufgebaut.

Spindelegger glaubt jedoch nicht, dass Wallner das Gymnasium abschaffen will. Es gehe letztendlich darum, ein differenziertes System zu schaffen - und das wolle auch Wallner, so der Vizekanzler.

Für Wallner gibt es jedoch keine Tabus. Was er nicht brauchen könne, sei ein „absolutes Nein“. Ein solches gebe es auch von Spindelegger in der Form nicht. Man müsse in Bildungsfragen offen sein, machte Wallner seinen Standpunkt im Interview mit dem ORF Vorarlberg deutlich.

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