Ende der Birkhahn-Jagd gefordert
Durch die nach wie vor geförderte Intensivierung der Alpwirtschaft mit Rodung von Zwergstrauch- und Latschenbeständen sowie Überdüngung von Alpflächen mit Gülle würden Birkhuhnlebensräume zunehmend verloren gehen, bzw. würden beeinträchtigt, macht Naturschutzbund-Obfrau Hildegard Breiner deutlich. Die Naturschutzanwaltschaft habe gegen die Zulassung der Bejagung von Birkhähnen stets erhebliche Bedenken geäußert und auf die Verletzung der Vogelschutzrichtlinie hingewiesen - jedoch bislang erfolglos.

Josef Limberger
Balzender Birkhahn
Der Birkhahn steht laut Breiner auf der sogenannten Roten Liste der gefährdeten Vogelarten. Aus ihrer Sicht stellt die Birkhahn-Jagd eine „reine Trophäen-Jagd“ dar, die auch ethisch bedenklich sei.
Kritik: Zählung ohne Kontrolle
Der Naturschutzbund befürwortet die verordnete Zählung, kritisiert allerdings, dass die Jagdnutzungsberechtigten, bzw. die Vorarlberger Jägerschaft ohne jede Kontrolle zählen würden. Um die Lebensraum- und Bestandsituation der Birkwildes objektiv zu erheben, wäre es aus Sicht des Naturschutzbundes notwendig, dass an den entsprechenden Erhebungen behördliche Organe und Vertreter des Naturschutzbundes sowie BirdLife Vorarlberg teilnehmen.
Appell an Landesregierung
Es sei, so Breiner, unverständlich, dass die Bezirkshauptleute jedes Jahr den Schutz der Birkhähne zeitweise aufheben und die gezielte Jagd auf Birkhähne erlauben würden. Der Naturschutzbund appelliert daher an die Vorarlberger Landesregierung, die Jagd auf gefährdete Tierarten auf Dauer einzustellen. Dabei sei es notwendig, diese Sache zur „Regierungssache“ zu machen und nicht die vier Bezirkshauptleute zu Lasten des Tier- und Naturschutzes und zu Gunsten der jährlichen Trophäenjagd agieren zu lassen, so Breiner.