Imker hoffen auf Pestizid-Verbot

Vorarlbergs Imker hoffen, dass die EU die umstrittenen Pestizide verbietet. Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) hat zwar am Montag dagegen gestimmt. Die Chancen stehen dennoch gut, denn die EU-Kommission befürwortet das Teilverbot.

Seit Jahren sterben in Europa ganze Bienenvölker. Die Folgen für die Landwirtschaft sind dramatisch: In Deutschland bescheren die Bienen den Bauern jährlich 22 Milliarden Euro Wertschöpfung, indem sie etwa Mais und Zuckerrüben genau so bestäuben wie Erdbeeren und Apfelbäume.

Ursachen für Bienensterben unklar

Über die Ursachen des Bienensterbens wird viel diskutiert. Die Pestizide der Neonicotinoid-Gruppe, um deren Verbot es nun geht, haben verheerende Wirkungen, sagt der Präsident des Vorarlberger Imkerverbandes, Egon Gmeiner. Diese Nervengifte schädigen die gesamte Insektenwelt. Bei direktem Kontakt und Aufnahme töten sie unmittelbar, sagt Gmeiner. Bei geringeren Mengen verlieren die Bienen die Orientierung und finden nicht mehr zu ihrem Stock und verenden.

Berlakovich verteidigt am Dienstag seine Entscheidung gegen das Verbot zu stimmen: Es würden entsprechende wissenschaftliche Studien fehlen. Von dieser Argumentation hält Imker-Präsident Gmeiner wenig. Es gebe sehr wohl genügend wissenschaftliche Studien, die besagen, dass Bienen und auch alle anderen Lebewesen, die mit Gift in Kontakt kommen, geschädigt werden.

Rücksicht auf Futtermaisbauern?

Vorarlbergs Imker vermuten viel mehr, dass der Minister Rücksicht auf große Futtermaisbauern in Ostösterreich genommen hat. Gmeiner hält Berlakovich auch entgegen, dass man die Wirkung eines zweijährigen Verbotes ja zur wissenschaftlichen Erhebung nützen könnte.

Die Grünen wollen indessen versuchen, ein österreichisches Pestizid-Verbot zu erreichen. Klubobmann Johannes Rauch drängt darauf in einem offenen Brief an Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Ein Antrag der Grünen aus dem Jahr 2011 wird Mitte Mai im Landwirtschaftsausschuss zur Abstimmung gebracht.

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