Vorwürfe gegen Staubsaugerhersteller Vorwerk

Ein ehemaliger Mitarbeiter des Staubsaugerherstellers Vorwerk wirft diesem eine systematische Geschäftemacherei mit Staubsauger-Neugeräten vor, die teuer verkauft anstatt billig repariert würden. Vorwerk weist diese Vorwürfe von sich.

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Videobeitrag von Stefan Krobath, Holger Weitze und Erwin Greußing. Zu sehen: Gerold Ratzer, German Bader und Alfred Huppertz.

Vorwürfe durch Reparateur

Der Wolfurter Gerold Ratzer hat 11 Jahre lang Vorwerk-Staubsauger verkauft, seit 27 Jahren repariert er sie. Kunden würden vermehrt zum Handwerker kommen, sagt er, weil sie sich von Vorwerk-Vertretern über den Tisch gezogen fühlten. Das Prinzip sei immer dasselbe. Eine Reparatur sei viel zu teuer, ein neuer Staubsauger müsse her, sage der Vertreter.

German Bader aus Hohenweiler ist ein Kunde, der so eine Erfahrung mit einem Vorwerk-Vertreter gemacht hat. Ein Vertreter habe gesagt, da ist eine Reparatur zu teuer, ohne das Gerät richtig geprüft zu haben. Ratzers Diagnose lautet anders: Es fehle nur ein Teil, das mit Einbau etwa 60 Euro koste. Der Vertreter habe kein Interesse an einer Reparatur, weil er da keine Provision erhalte. Das Vertrauen der Kunden in eine bekannte Marke werde von Vorwerk ausgenützt.

Klage gegen Vorwerk

Ratzer hat zwei Fälle geklagt, ist bis zum Obersten Gerichtshof gegangen und hat Recht bekommen. Nunmehr wird aufgrund dieser Entscheidung Exekution geführt. Diese Exekution wird von Vorwerk Austria mittels Anfechtungsklage bekämpft.

Vorwerk weist Vorwürfe zurück

Alfred Huppertz, Vertriebsleiter von Vorwerk, spricht von einem Einzelfall eines Vertreters. Es habe aber nie eine Beschwerde über diesen Vertreter gegeben. Bei Vorwerk werde der Servicegedanke großgeschrieben. Vorwerk führe sehr wohl Reparaturen durch - 7.500 im Jahr in ganz Österreich zur Zufriedenheit der Kunden. Man überlege sich nun, den ehemaligen Mitarbeiter auf Rufschädigung zu klagen.

Dem sieht Gerold Ratzer gelassen entgegen. Er möchte nur, dass die Kunden in der heutigen Wegwerfgesellschaft sensibler werden und sich nicht immer gleich - wie er sagt - von Vertretern ein neues Gerät aufschwatzen lassen.

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