Von Fluss mitgerissen: Suchaktion eingestellt

Ein 24-jähriger Ludescher ist Mittwochabend in Ludesch, nachdem er sich in der Lutz die Füße abkühlen wollte, von der Strömung mitgerissen worden. Die Suche nach ihm blieb ergebnislos und wurde am Donnerstagnachmittag eingestellt.

Laut Polizei wollte sich der 24-Jährige am Mittwoch gegen 19.25 Uhr im Bereich der Radbrücke an der Lutz in Ludesch die Füße abkühlen. Dazu sei er über eine Rampe ein Stück weit ins Wasser gegangen. Allerdings war an dieser Stelle die Strömung derart stark, dass der junge Mann vom rund sieben bis acht Grad kalten Schmelzwasser mitgerissen wurde. Er fiel über einen etwa zwei Meter hohen Wasserfall und geriet dort in einen Wasserstrudel.

Seine Begleiter, so die Polizei, versuchten den Mann mit einer Eisenstange und einem Holzstock herauszuziehen, konnten ihn aber nicht erreichen. Als der Ludescher schließlich nicht mehr auftauchte und auch nicht mehr zu sehen war, verständigten sie die Rettungskräfte.

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Im Video zu sehen: Martin Matt (Einsatzleiter Wasserrettung), Johannes Meyer (Polizeikommandant|Bezirk Bludenz), Dieter Lauermann (Bürgermeister Ludesch); Beitrag von Thomas Österle, Götz Wagner, Markus Felder

240 Helfer bei Suchaktion

Eine große Suchaktion wurde gestartet, brachte aber kein Ergebnis. Gesucht wurde am Mittwoch und Donnerstag in und an der Lutz bis zur Ill. Beteiligt waren rund 240 Einsatzkräfte der Feuerwehren Bludesch, Ludesch, Nenzing Nüziders, und Thüringen mit der Wasserrettung, Rettung und der Polizei sowie weiteren Helfern. Auch der Hubschrauber des Innenministeriums war im Einsatz. Erschwert wurde die Suchaktion durch den hohen Wasserstand, bedingt durch Schmelzwasser.

Hoher Wasserstand: Suche eingestellt

Donnerstagfrüh war der Wasserstand der Lutz etwas niedriger, wozu auch die Absenkung der Wassermenge durch den Stromversorger Illwerke/VKW beitrug. Jedoch war es nicht möglich, den niedrigen Wasserständ länger aufrecht zu erhalten. Deshalb wurde die Suche am frühen Donnerstagnachmittag abgebrochen.

Die Suche war für die Wildwasserretter aufgrund starker Strömung, schlechter Sicht, Treibholz und Gefällestufen nicht ohne Risiko, erklärte Sebastian Hellbock, Landeseinsatzleiter der Wasserrettung. Tauchen sei in der „braunen Suppe“ nicht möglich gewesen. Außerdem sei das Suchgebiet sehr groß. Es bestehe auch die Möglichkeit, dass der Mann bereits in die Ill abgetrieben wurde.

Kaum noch Hoffnung, Mann lebend zu finden

Die Stelle, an der der Mann verschwand, sei im Sommer bei Badenden beliebt, so die Polizei. Erlaubt ist das Baden offiziell jedoch nicht - Unfälle hat es bis gestern aber noch keine gegeben. Laut Bürgermeister Dieter Lauermann habe man aber - unabghängig von dem Unglücksfall - vor, Hochwassersichernugsmaßnahmen durchzuführen. In den nächsten zwei Jahren werde diese gefährlichen Wehrstellen zurückzubauen.

Der 24-jährige Ludescher hatte die große Wassermenge offenbar unterschätzt, so die Polizei. Aufgrund dessen und der kühlen Wassertemperatur bestehe kaum noch Hoffnung, den 24-Jährigen lebend zu finden. Die Angehörigen des Vermissten werden derzeit vom Kriseninterventionsteam betreut.