Ostschweiz: Fracking-Konzession nicht in Sicht

In der Ostschweiz ist man von einer Fracking-Konzession noch meilenweit entfernt. Die Aktiengesellschaft für schweizerisches Erdöl - SEAG - hat seit Jahren die unkonventionelle Gasförderung im Auge. Doch bis heute gibt es nicht mal einen Antrag für Probebohrungen.

Fracking
Beim Fracking wird Erdgas aus tiefem Gestein gewonnen. Dabei wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst, um Risse zu erzeugen, damit das Gas austreten kann.

„Wir haben noch nicht einmal die Punkte bestimmt, wo Probebohrungen sinnvoll wären“, sagt Verwaltungsratspräsident der SEAG, Georg Stucky auf Anfrage von Radio Vorarlberg. Diese Bohrpunkte müssten erst einmal festgelegt werden - dann würde beim Kanton St. Gallen ein Antrag auf Baubewilligung gestellt. Diese werde nur erteilt, wenn der Nachweis erbracht werde, dass keine Gefahr fürs Grundwasser besteht. Sollte es irgendwann tatsächlich so weit sein, dass in der Schweiz ein Antrag auf Fracking gestellt würde, dann gibt es zwischen Staaten die ESPOO-Konvention, erklärt Christian Berger von der Umweltschutzabteilung des Landes. Dieses internationale Abkommen, das auch die Schweiz unterzeichnet hat, regelt die Mitsprache von Nachbarländern bei Vorhaben, die erhebliche grenzüberschreitende Auswirkungen haben können - eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung ist demnach Pflicht.

Widerstand auch in der Schweiz

Unterdessen regt sich mittlerweile auch in der Schweiz der Widerstand gegen Fracking. Ein Verein hat sich bereits gegründet, die Schweizer Grünen verlangen vom Bundesrat gesicherte Erkenntnisse zur Umweltverträglichkeit des Fracking. Die Kantone Waadt und Freiburg haben bereits ein Fracking-Verbot verhängt, weil die Folgen für Umwelt und Trinkwasser nicht abschätzbar seien.

Wallner gegen Fracking

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sagte, er stehe dem Fracking kritisch gegenüber, da die Risiken ungeklärt seien. Die Vorarlberger Grünen schlagen vor, frühzeitig alle verfügbaren zwischenstaatlichen Instrumente zu nutzen, um die Trinkwasserqualität im Bereich Rheintal/Bodensee zu schützen. Grünen-Klubobmann Johannes Rauch verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Alpenkonvention, wonach Vorhaben mit grenzüberschreitenden Folgen in Abstimmung mit dem Nachbarland zu prüfen sind.

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