95,5 Mio. Euro fließen in Wasserwirtschaft

Heuer werden insgesamt 97,5 Millionen Euro für wasserwirtschaftliche Projekte in Vorarlberg investiert - davon kommen 17,6 Millionen Euro vom Land. Bund und Interessenten steuern die restlichen Mittel bei.

Die Trinkwasserversorgung sichern, Abwässer sammeln und reinigen, um Bäche und Flüsse rein zu halten und die Siedlungsräume bestmöglich gegen Hochwasser schützen – so fassen Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) die Investitionsschwerpunkte zusammen. Um die in der Vorarlberger Wasserwirtschaftsstrategie bis zum Jahr 2015 definierten Ziele zu erreichen, hat sich das Land gemeinsam mit Bund und Gemeinden ein intensives Programm vorgenommen.

Wasserwirtschaft Investitionen

VLK-Infografik

24, 5 Millionen Euro für Trinkwasserversorgung

24,5 Millionen Euro fließen in Trinkwasserversorgung und -schutz. So werden etwa in Gaschurn 1,7 Millionen Euro in die Erschließung einiger Parzellen investiert, in Lech eineinhalb Millionen für eine zweite Leitung zur Versorgungssicherheit oder in St. Gerold 1,6 Millionen in die Sanierung der gesamten Wasserversorgung.

Projektdetails

Mehr Informationen zu den wichtigsten Wasserschutzprojekten im Jahr 2013

In den Hochwasserschutz fließen 20 Millionen Euro, weitere 16,6 Millionen in die Wildbach- und Lawinenverbauung. Einige große Projekte werden heuer im Herbst fertig - und zwar bei der Bregenzerach in Au, an der Ill in Lorüns und Bludesch und am Rheintalbinnenkanal, wo flußauf der Rheinauen gleich 330.000 Kubikmeter Rückhalteraum fürs Hochwasser entstehen. Dabei wird auf die Natur so gut wie möglich Rücksicht genommen, wie der Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft, Thomas Blank, am Beispiel des Hochwasserschutzes im Bereich des Holzbauwerks Kaufmann an der Bregenzerach schildert.

31,9 Mio. Euro für Kanalisation und Kläranlagen

Für den Bau von Kanalisationen und Kläranlagen sind heuer 31,9 Millionen Euro vorgesehen. Investitionsschwerpunkte sind die Kanalanlagen der Städte Dornbirn (2.000.000 Euro) und Hohenems (1.200.000 Euro), der Marktgemeinden Götzis (1.500.000 Euro) und Lustenau (3.800.000 Euro), der Gemeinden Gaschurn (1.800.000 Euro), Göfis (1.400.000 Euro) und Klaus (1.000.000 Euro) sowie des Abwasserverbandes Region Bludenz (1.100.000 Euro), weiters die Anpassung der Abwasserreinigungsanlage des Wasserverbandes Hofsteig (2.500.000 Euro).

Allgemeine wasserwirtschaftliche Planungen

Neben den konkreten Baumaßnahmen werden in der Wasserwirtschaft Studien und Konzepte erstellt. Ein Schwerpunkt ist dabei die Ausarbeitung von Gefahrenzonenplänen, zum Beispiel für die Gebiete Lochau/Hörbranz, Hohenems/Altach, Satteins/Schlins/Schnifis und Hard. Interdisziplinäre Gewässerentwicklungskonzepte, die auf das
Einzugsgebiet bezogen sind, werden an der Ill und am Unterlauf der Bregenzerach fertiggestellt.

Bundesmittel im Siedlungswasserbau zugesagt

Als „Schritt in die richtige Richtung“ bezeichnet Wallner die jüngste Finanzierungszusage des Bundes. In einer Novelle des Umweltförderungsgesetzes sieht der Bund zusätzlich 145 Millionen Euro für die Jahre 2013 und 2014 vor. Inklusive der Restmittel steht somit eine Summe von 163 Millionen Euro für die beiden Jahre zur Verfügung, 7,3 Millionen fließen nach Vorarlberg. Über die Gesamtfinanzierung werde im Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern im nächsten Jahr verhandelt, so Wallner: „Wir werden weiter Druck machen, um die Finanzierung zu sichern.“

Wallner fordert „Einhaltung der Vereinbarungen“

Die Hochwasserschutzprojekte werden von Bund, Land und Gemeinden gemeinsam finanziert. Nach dem Jahrhundert-Hochwasser 2005 wurden vom Bund jährlich 79 Millionen Euro für den Schutzwasserbau zugesagt. Diese Zusage wurde in den letzten Jahren nicht eingehalten. Bundesweit wurden von 2007 bis 2012 rund 23 Millionen weniger Bundesmittel ausbezahlt. „Bei diesen Investitionen in die Sicherheitsvorsorge darf nicht gekürzt werden. Wir fordern die Einhaltung der Vereinbarungen“, betont Landeshauptmann Wallner.

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