Lawine verschüttet 14 Tourengeher - ein Toter

14 Vorarlberger sind am Freitag im Schweizer Kanton Wallis von einer Lawine verschüttet worden. Ein Mann starb. Es handelte sich um eine geführte Tour des Alpenvereins Egg.

Bei gutem Wetter und Lawinengefahr der Stufe drei, also erheblicher Lawinengefahr, waren die 15 Tourengeher aus dem Bregenzerwald am Freitagmorgen von der Konkordia-Hütte in den Berner Alpen in Richtung Grünhornlücke gestartet.

Zahlreiche Sportler verschüttet

Unterhalb der Grünhornlücke stiegen die 12 Tourengeher und drei Tourenleiter im Alter von 29 bis 60 Jahren in den Hang ein. Kurz vor 9.00 Uhr rutschte plötzlich die Schneedecke weg und begrub viele der Sportler unter sich. Einige konnten sich selbst befreien, andere mussten von ihren Kollegen ausgegraben werden, erklärt Wolfgang Bartl, Alpinreferent des Vorarlberger Alpenvereins. Drei Sportler waren bewusstlos, einer leicht, ein weiterer sehr schwer verletzt. Die Kameradenrettung habe generell gut funktioniert. Problematisch war aber, dass es keinen Handyempfang gab. Ein Mitglied der Tourengruppe musste bis zur Konkordiahütte abfahren, um die Rettungskräfte zu alarmieren.

Die Schweizer Flugrettung „REGA“ barg den 41 Jahre alten Schwerverletzten und flog ihn mit dem Hubschrauber ins Spital, wo er in der Nacht auf Samstag verstarb.

„Tourenleiter trifft keine Schuld“

Ein leichtverletzter Sportler wurde ebenfalls ins Spital geflogen, die anderen Mitglieder der Gruppe brachte der Hubschrauber ins Tal. Die meisten von ihnen fuhren noch am selben Tag zurück nach Vorarlberg. Am Samstagnachmittag konnten sie mit Mitarbeitern des Kriseninterventionsteams über das Unglück sprechen.

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Beitrag von Daniela Marte. Zu sehen ist Wolfgang Bartl vom Alpenverein.

Laut Alpenverein treffe die Tourenführer keine Schuld an dem Unfall. Man habe alles gemacht, was möglich war. Die Hoch-Tour sei gut organisiert gewesen, Ausrüstung und LVS-Geräte waren kontrolliert, auch die Abstände wurden eingehalten. Zudem sei der Hang laut einheimischen Bergführern normalerweise kein Lawinenhang. Die Neigung liege unter 30 Grad, die tatsächliche Beschaffenheit der Schneedecke berge aber leider immer ein Restrisiko, sagt Wolfgang Bartl.