Kräutler: Papst gibt Armen Hoffnung

Seit Mittwochabend leitet der 76-jährige Argentinier Jorge Mario Bergoglio die Katholische Kirche als Papst Franziskus. Bischof Erwin Kräutler zeigt sich hoch erfreut über die Wahl des Argentiniers. Papst Franziskus gebe den Armen Hoffnung.

Bergoglio ist der erste Papst, der aus Lateinamerika stammt. Er wurde vergangenen Mittwoch in Rom gewählt. Nach Ansicht des Koblachers Kräutler, der sich in Brasilien für die Armen und Unterdrückten einsetzt, ist der Name, den der Papst gewählt hat, richtunggebend. Ein Kardinal, der im Konklave neben ihm gesessen habe, habe ihm, als er bereits eine Zweidrittelmehrheit hatte, zugeflüstert „Vergiss die Armen nicht“. Dabei sei dem Papst nach eigenen Angaben der Heilige Franz von Assissi eingefallen. Dann habe er sich diesen Namen gegeben.

Bergoglio habe in Buenos Aires immer die Armen besonders verteidigt, sagt Kräutler. Es sei wichtig, niemanden auszuschließen und auch den Armen Heimat in ihrer Kirche zu geben. Bergoglios Vater sei Eisenbahner gewesen, er kenne die Situation der Armut. Kräutler erhoffe sich für die, die sich für die Armen einsetzen, Rückendeckung und ein ausgezeichnetes Beispiel und Bestärkung durch den Papst.

„Sicher nicht mit Junta paktiert“

Kurz nach der Wahl Bergoglios wurde bereits Kritik laut: Bergoglios Zeit während der Militärdiktatur in Argentinien und die Rolle, welche der Erzbischof von Buenos Aires während dieser Zeit gespielt hat, wird kritisch beurteilt.

Der in Brasilien tätige Vorarlberger Bischof Erwin Kräutler hat dazu eine ganz klare Meinung: Kräutler sagt, man könne dem Papst nicht unterstellen, mit dem Militär paktiert zu haben. Dass sich der Erzbischof von Bueno Aires während dieser Zeit vielleicht zu wenig stark gemacht habe, sei als Kritik anzunehmen. Dass Bergoglio mit der Militärjunta paktiert habe, glaube er absolut nicht.

„Gläubige mit erstem Auftritt gewonnen“

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Mit Bischof Kräutler hat Ines Hergovits-Gasser gesprochen. Er zeigt sich schon vom ersten Auftritt des Papstes begeistert. Papst Franziskus habe die Gläubigen mit seinem Gruß „Fratelli e sorelle, buona sera“ („Brüder und Schwestern, guten Abend“) sofort für sich eingenommen.

Kräutler ist Bischof in der größten Diözese in Brasilien und setzt sich dort für die großteils arme Bevölkerung ein.

Umfassendere Informationen über den neuen Papst gibt es in religion.orf.at .