Schwierige Rettungsaktion in Gaschurn

Eine schwierige und gefährliche Rettungsaktion beschäftigte am Donnerstag die Bergrettung in Gaschurn. Zwei Belgier hatten die Skiroute verlassen, saßen im steilen, felsigen Gelände fest riefen um Hilfe. Ein Dritter hatte die Talabfahrt gschafft.

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Video über die Belgier in Bergnot und über jenen 50-jährigen Snowboarder, der 20 Minuten unter einer Lawine überlebt hat (- mehr dazu in „Hand bewegte sich, wir wussten, er lebt“); zu sehen sind Peter Rudigier (Bergrettung Gaschurn), Werner Ganahl (Bergrettung Gaschurn), Susanne Moll (Snowboard-Profi), Lorenz Juen (Lebensretter); Beitrag von Stefan Krobath, Manfred Abel, Bernhard Torghele

Gegen 15.00 Uhr am Donnerstagnachmittag fuhren drei belgischen Snowboarder auf der Skiroute 66 im Skigebiet Silvretta Montafon. Im unteren Teil der Abfahrt verließen sie die Skiroute Ziggjam, missachteten die Tafeln „Respektiere deine Grenzen“ und fuhren weiter durch den Wald ab. Im Bereich vom sogenannten „Schwizerhüsli“ trennten sie sich.

Ein 21-jähriger Snowboarder fand eine Route durch bewaldetes Gebiet und kam gegen 16:30 Uhr in Gaschurn an. Seine beiden 18- und 25-jährigen Freunde hingegen gerieten bei schlechter Sicht und Schneefall in das steile, Fels durchsetzte Fengatobel. Als weder ein Ab- noch Aufstieg möglich war, riefen sie lautstark um Hilfe.

Hilferufe: Polizei informiert

Kurz nach 18.00 Uhr wurde bei der Polizei Gaschurn Meldung gemacht, dass Hilferufe aus dem Wald, oberhalb der Parzelle Pfolla zu hören seien. Etwa zeitgleich kam der dritte, 21-jährige Belgier in die Dienststelle und meldete seine beiden Freunde als vermisst. Alle drei Wintersportler hatten weder Handy noch Lawinensuchgeräte bei sich.

Schwierige Bergungsaktion

Sofort wurde die Bergrettung Gaschurn informiert, die dann versuchte, die Position der verirrten Snowboarder auszumachen. Mit insgesamt 18 Mann startete die Bergrettung eine Suchaktion in mehreren Trupps. Einige Männer stiegen über den Eingang des Garneratals in das Fengatobel auf. Parallel seilten sich Bergretter unterhalb vom „Schwizerhüsli“ in das steile Fengatobel ab.

Dort konnten um 22.30 Uhr die beiden Belgier gefunden werden. Sie saßen vor einer senkrecht abfallenden Steilstufe oberhalb vom Wasserfall fest, waren aber unverletzt. Die Retter sicherten die Snowboarder und seilten sie mit einer Seilwinde auf. Von dort wurden sie mit einem Skidoo nach Gaschurn gebracht. Um 0.30 Uhr - also acht Stunden später, konnte die Rettungsaktion erfolgreich abgeschlossen werden.

Die drei Snowboarder werden bei der Bezirkshauptmannschaft Bludenz wegen Übertretung des Forstgesetzes angezeigt.