Brandanschlag: Netzwerk unter Verdacht

Der Nationalratsabgeordnete Harald Walser (Grüne) sieht den Brandanschlag auf das Flüchtlingshaus in Zwischenwasser-Batschuns als Tat eines rechtsextremen Netzwerkes. Die Polizei bleibt bei ihrer Darstellung. Die Tatverdächtigen wurden am Donnerstag aus der Haft entlassen.

Die beiden Männer von 21 und 24 Jahren wurden nach der Haftprüfung aus der Justizanstalt Feldkirch entlassen und befinden sich wieder auf freiem Fuß. Während die Polizei einen organisierten, rechtsextremen Hintergrund verneint, spricht Nationalratsabgeordneter Harald Walser von gesicherten Erkenntnissen in diese Richtung.

Walser widerspricht der Polizei

„Wir haben gesicherte Erkenntnisse, dass es sich um keine einmalige ‚bsoffene Gschicht‘ gehandelt hat", widerspricht Walser in einer Aussendung der Darstellung der Polizei. " Außerdem waren an dem Brandanschlag nicht nur zwei Personen beteiligt“, so Walser. In Vorarlberg habe sich ein rechtsextremes, landesweit aufgebautes Netzwerk breitgemacht, dass mit dieser Tat aktiv geworden ist, warnt Walser.

Es müsse mit Hochdruck an der Aufklärung sämtlicher Querverbindungen im rechtsextremem Umfeld gearbeitet werden. Walser untermauert seinen Verdacht mit einschlägigen Internetseiten, in denen einer der Tatverdächtigen eingetragen sein soll.

„Wir bleiben bei unseren Angaben“

Die Polizei hatte nach dem Brandanschlag vom Sonntag einen 21-Jährigen und einen 24-Jährigen als Tatverdächtige identifiziert. Der 21-Jährige, der sich selbst gestellt hatte, soll demnach als Fahrer beteiligt gewesen sein. Den Brandsatz habe sein Bekannter gegen die Hausmauer geschleudert. Es war eine von den beiden mit Benzin abgefüllte Weinflasche. Verletzt wurde niemand.

Idee entstand bei Geburtstagsfeier

Die beiden Männer sagten vor der Polizei aus, die Idee zum Anschlag sei ihnen auf einer privaten Geburtstagsfeier gekommen. Die Polizei qualifizierte die versuchte Brandstiftung als „spontane Aktion unter Alkoholeinfluss“. Auch wenn der 24-Jährige eine rechtsextreme Einstellung haben dürfte, sei nicht davon auszugehen, dass hinter der Tat eine rechtsradikale Organisation stehe, erklärte Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher zu Walsers Vorwürfen.

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