Loacker: Teilweiser Betriebsstopp

Die Abfallwirtschafts-Behörde hat bei Loacker-Recycling einen teilweisen Betriebsstopp angeordnet. Das Götzner Abfallunternehmen muss bis auf weiteres die Dosen-Shredderung einstellen, so der Leiter der Abfallwirtschaftsbehörde.

Die Maßnahme gelte bis auf Weiteres, sagt Harald Dreher, Leiter der Abfallwirtschaftsbehörde. Der Betrieb habe die Grenzwerte für Kohlenwasserstoffe, also Treibgase und Lösungsmittel, massiv überschritten. Ein Unternehmenssprecher von Loacker-Recycling sagt, die Dosen würden nun als Sondermüll entsorgt. Es handle sich um zwei bis drei Tonnen pro Woche. Die Abfallwirtschaftsbehörde hatte bereits am Freitag mit sofortiger Betriebsschließung von Loacker-Recycling in Götzis gedroht und ein Strafverfahren eingeleitet.

Detailprüfung der Messdaten

Kohlenwasserstoffe entweichen bei der Verschrottung von Haarspraydosen und Behältern aus dem Gewerbe. Treibmittel und Lösungsmittel gelangen in die Luft.

Laut Behörde zeigen die unternehmenseigenen Messdaten von Loacker, dass beim Shreddern beträchtliche Mengen Kohlenwasserstoffe an die Umwelt abgeben werden, die das Luftreinhaltegesetz so nicht erlaubt.

Im Jahr 2012 wurde der höchst zulässige Halbstundenmittelwert von 240 mg/Nm³ - dessen Überschreitung einmalig pro Kalenderjahr zulässig wäre - regelmäßig überschritten.

Dieser Wert wurde an 115 von 121 Produktionstagen mindestens einmal überschritten, an 12 Tagen wurde dieser Wert öfters als drei Mal pro Tag überschritten.

Die Behörde spricht von massiven Grenzwerte-Überschreitungen. Dabei handelt es sich um den Bereich der Halbstunden-Mittelwerte für Kohlenwasserstoffe - also die Luftbelastung in Spitzenzeiten. Auf Dauer sei das nicht gesund, so Harald Dreher von der Abfallwirtschaftsbehörde.

Keine akute Gesundheitsgefährdung

Eine akute Gesundheitsgefährdung schließt die Behörde am Montag ausdrücklich aus. Loacker- Recycling müsse umgehend dafür sorgen, dass die Werte wieder stimmen. Gegebenenfalls muss das Unternehmen auf das Schreddern von Dosen und riskanten Inputs verzichten, so die Behörde.

Stellungnahme von Loacker Recycling

In einer ersten Stellungnahme teilt ein Sprecher von Loacker-Recycling mit, offiziell habe man noch keine Mitteilung der Behörden erhalten. Natürlich kenne man die Messwerte. Bei diesen Daten seien Plausibilitätsfehler festgestellt worden. Das Unternehmen habe bereits mit der Behörde Kontakt aufgenommen, sagt Unternehmenssprecher Martin Dechant. Man rechne mit einer Anzeige „wegen nicht bescheidkonformer Daten-Dokumentation“.

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