55 Prozent gegen Panoramabahn

Bei der Volksabstimmung im Kleinwalsertal über die geplante Panoramabahn haben sich die Stimmbürger gegen die Panoramabahn ausgesprochen. 55 Prozent der abgegebenen Stimmen waren gegen die Bahn.

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Im Video zu sehen: Hermann Haller )Hotelier und Initiator der Volksabstimmung), Karl Keßler (Landschaftsschutz Kleinwalsertal), Matthias Bischof (Initiator Zukunft Kleinwalsertal), Andi Haid (Bürgermeister Mittelberg), Augustin Kröll (Vorstand der Kleinwalsertaler Bergbahn AG), Jürgen Sebö (ORF)

„Soll die Gemeinde Mittelberg alle politischen und rechtlichen Schritte setzen, um die geplante Panoramabahn zu verhindern?“ So lautete die Frage, die 1.600 Stimmberechtigte im Kleinwalsertal am Sonntag mit „Ja“ beantwortet haben und der Bahn damit eine Absage erteilt haben.

2.924 Stimmen wurden abgegeben, das entspricht einer Beteiligung von 74,4 Prozent. Mit „Nein“ beantwortet haben die gestellte Frage 1.316 Stimmbürger und damit 45 Prozent. Sie hätten dem Bahnbau also zugestimmt.

Grünen: Kluge und weitsichtige Entscheidung

„Die heutige Entscheidung der Kleinwalsertaler gegen die talquerende Panoramabahn ist klug und weitsichtig. Damit wird der Weg frei gemacht für die bessere Lösung. Modernisierung muss nicht gleichgesetzt werden mit Wettrüsten,“ so Grünen-Klubobmann Johannes Rauch. Die Entscheidung habe Signalcharakter - hoffentlich auch für andere Regionen Vorarlbergs, so Rauch weiter. In vorarlberg gäbe es bereits die höchste Dichte an Schiliften und Seilbahnen in ganz Europa. Mehr vertage ein kleines Land wie Vorarlberg nicht mehr. „Jetzt sollten rasch die Weichen gestellt werden für ein Natura-2000-Gebiet am Hohen Ifen, damit diese einzigartige Naturlandschaft auch künftig erhalten bleibt,“ so Rauch abschließend.

Kleinwalsertal hat abgestimmt

3.930 Bürger waren am 21. Oktober aufgerufen, über die geplante Bahn vom Walmendingerhorn zum Ifen abzustimmen. Das Seil, das das Schwarzwassertal überspannen soll, spaltet seit Jahren das Tal. Das Seil ist naturzerstörend für die Gegner, für die Befürworter ist es der wirtschaftliche Hebel für den Skitourismus im Tal.

Großer Andrang vor Stimmlokalen

Der Andrang vor den Stimmlokalen war groß. Schon lange nicht mehr hat ein Thema das Kleinwalsertal so beherrscht wie die Panoramabahn. Noch im März hat die Gemeindevertretung dem Projekt den Status „von öffentlichem Interesse“ gegeben. Kurz danach haben Gegner, darunter Hoteliers und Naturschützer, mehr als 1.000 Unterschriften gegen die Bahn gesammelt und in der Folge die jetzige Volksabstimmung erzwungen. Sie sprechen von einem gravierenden Eingriff in die Natur und warnen vor einem Massentourismus am Berg.

Befürworter: Schritt zu großem Skigebiet

Die Befürworter rund um die Kleinwalsertaler Bergbahnen sprechen von einem wichtigen Schritt in der Realisierung eines großen Skigebiets und führen an, ohne Panoramabahn würden sich die 38 Millionen Euro Investitionen im ganzen Tal nicht rechnen.

Ab 07.00 Uhr waren die drei Wahllokale in Riezlern, Hirschegg und Mittelberg geöffnet.

Zustimmung von Gemeindevertretung

Für den Bau der Bahn gab es ursprünglich im März des Jahres schon grünes Licht von der Gemeindevertretung - mehr dazu in Gemeindevertretung stimmt für Panoramabahn.

Gegner des Projektes hatten aber rund 1.250 Unterschriften gesammelt und damit eine Volksabstimmung erzwungen.

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