Friso: Verfahren gegen Skibegleiter eingestellt

Der Begleiter des niederländischen Prinzen Friso beim Lawinenunglück im heurigen Februar in Lech am Arlberg geht straffrei aus. Wie die Staatsanwaltschaft Feldkirch mitteilt, wurde das Verfahren gegen Hotelier Florian Moosbrugger eingestellt.

Die Behörden hatten gegen Florian Moosbrugger wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Umständen ermittelt. Das Verfahren wurde nun, wie am Freitag bekanntwurde, eingestellt.

Der langjährige Freund von Friso und der niederländische Prinz hatten bei einer gemeinsamen Skitour am 17. Februar eine Lawine ausgelöst. Friso wurde von den Schneemassen begraben. Durch einen langen Sauerstoffmangel - er lag rund 25 Minuten unter dem Schnee - sowie einen 50-minütigen Herzstillstand erlitt er weitreichende Hirnschäden. Seitdem liegt der zweitälteste Sohn von Königin Beatrix in einer Londoner Privatklinik im Koma.

Begründung: Friso und Begleiter geübte Skifahrer

Die Staatsanwaltschaft begründete die Verfahrenseinstellung damit, dass sowohl der 42-jährige Einheimische als auch Friso geübte Ski- und Variantenfahrer seien. „Beiden Skifahrern war bewusst, dass mit dem Befahren von Tiefschneehängen im freien Skiraum stets die Gefahr einer Lawinenauslösung und -verschüttung verbunden ist“, erklärte Heinz Rusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Feldkirch. Deshalb hätten auch beide Wintersportler sogenannte Lawinenverschüttetensuchgeräte getragen.

Bei einem Zusammenschluss mehrerer Personen könne - bei Berücksichtigung der notwendigen Eigenverantwortung - nicht der Erfahrenere allein deshalb verantwortlich gemacht werden, „weil er die Führung oder die Route ausfindig gemacht hat“, so Rusch. Anders wäre es etwa dann gewesen, wenn Friso zu der Tour überredet worden wäre. Ein solcher oder ein anderer Umstand für eine strafrechtliche Verfolgung liege im Fall von Prinz Friso aber nicht vor, führte Rusch aus.

Frisos Mutter von Unschuld des Begleiters überzeugt

Frisos Mutter, die niederländische Königin Beatrix, hatte bereits unmittelbar nach dem Lawinenunglück großes Mitgefühl mit dem 42-jährigen Lecher Hotelier gezeigt. „Sie hat ihn in den Arm genommen und ihn getröstet“, beschrieb die Mutter des Mannes in einer TV-Sendung die Reaktion der Monarchin. Königin Beatrix habe „unseren Sohn wie ihren eigenen behandelt“. Sie habe „volles Mitgefühl für unsere Seite“ gezeigt und wisse, dass der 42-Jährige „keine Schuld in dem Sinn hat“, sagte die Lecherin damals.

Bürgermeister erleichtert

In Lech war die Erleichterung nach der Verfahrenseinstellung groß. „Ich bin sehr erleichtert“, erklärte Bürgermeister Ludwig Muxel auf APA-Anfrage. Der ganze Ort habe darauf gehofft, dass die Entscheidung so fallen werde. „Sie ist richtig, natürlich“, so der Ortschef.

Die Verbindung mit der niederländischen Königsfamilie bleibe auch nach dem tragischen Unglück aufrecht. „Sie ist sogar noch enger geworden“, sagte Muxel. Die holländischen Royals verbringen ihre Winterurlaube seit mehreren Jahrzehnten in dem Nobelskiort am Arlberg.

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