Goldverkauf: AK rät zu Preisvergleich

Die Arbeiterkammer (AK) Vorarlberg rät beim Verkauf von altem Gold, die Preise der Anbieter zu vergleichen. Im AK-Test wurden 16 Goldankäufer miteinander verglichen - dabei variierten die Angebote um bis zu 37 Prozent.

Die Arbeiterkammer hat 16 Juweliere, Goldhändler, „fliegende Ankäufer“ und einen Trafikanten getestet. Das höchste Gebot für eine Halskette, ein Armband und zwei Ringe aus je 14 Karat Gold bot die Tabaktrafik Fritz OHG in Feldkirch. 479 Euro rechnete der Ankäufer für die 24,2 Gramm des Edelmetalls aus und rundete den Betrag anschließend noch auf 500 Euro auf. Gemäß dem aktuellen Tagespreis der österreichischen Gold- und Silberscheideanstalt in Innsbruck (ÖGUSSA) von 20,14 Euro pro Gramm, waren die Stücke an den beiden Testtagen 487 Euro wert.

Goldankauf

AK Vorarlberg

Hinweis: „Juwelier Beker“ in Dornbirn (im Eigentum von Nagihan Beker) und Juwelier Beker in Bregenz (im Eigentum von Metin Beker) sind zwei eigenständige Geschäfte, die nicht zusammengehören

Das niedrigste Angebot kam von Juwelier Neumeister Goldschmiedearbeiten in Bludenz mit 315 Euro. Das sind 185 Euro (37 Prozent) weniger als der Meistbietende gegeben hätte. Juwelier Alfred Neumeister begründet sein schlechtes Abschneiden damit, dass die Stücke nicht weiterverkauft, sondern mit hohen Kosten an die Scheideanstalt geschickt werden.

Ein „interessantes“ Angebot kam laut AK-Bericht von Präg - Atelier für Schmuck und Uhren in Bregenz: Der Juwelier bot 486 Euro in Form eines Gutscheins an. Bar hätte er nur 388 Euro für das Geschmeide hingelegt. Von Seiten des Geschäfts heißt es, dass man sich genau an die Empfehlung der Wirtschaftskammer halte, 20 Prozent vom Tagespreis abzuziehen.

Nur die Hälfte ist Pflicht

Wie viel ein Händler für das Edelmetall bezahlen muss, ist nicht festgelegt. „Goldkäufe können prinzipiell dann angefochten werden, sofern weniger als die Hälfte des Goldwertes an den Konsumenten ausbezahlt wurde“, erläutert AK-Konsumentenberaterin Sandra Leichte.

Empfehlung: Mehrere Angebote einholen

Vor zwei Jahren lag das höchste Angebot, das die AK-Konsumentenberater für genau diese Schmuckstücke bei 341 Euro. Der damalige Tagespreis wurde von der ÖGUSSA auf 13,75 Euro pro Gramm berechnet. Somit bekommt man heute fast 150 Prozent mehr für sein Gold. Kein Wunder, dass gerade jetzt immer mehr in das Geschäft einsteigen und mit Inseraten und Postwurfsendungen zum Verkauf auffordern.

„Grundsätzlich ist es empfehlenswert sich vorab mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen“, rät die Expertin. Kennt man die Karat- und Grammzahl des Goldes, ist es ratsam, sich auf der Webseite der ÖGUSSA(www.oegussa.at) über den ungefähren Wert zu informieren. Der auszubezahlende Betrag wird beim Ankauf nur anhand des Gewichtes berechnet. Edelsteine und Verarbeitung werden hier nicht mitgerechnet. „Es ist also zu überlegen, diese vorher auszulösen oder den Schmuck als ganzes zu verpfänden. Dann werden nämlich Steine und Verarbeitung mitbewertet“, erklärt Sandra Leichte.

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