Weiter Uneinigkeit über Postpartner-Qualität

Postmanagement und Gewerkschaft sind sich nach wie vor uneins in puncto Arbeitsqualität der Postpartner. Laut Gewerkschafter Franz Mähr bieten die Postpartner weniger als Postämter. Bei der Post heißt es, man sei mit der Arbeit der Postpartner zufrieden.

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In Vorarlberg stehen erneut Postschließungen an: Die Ämter in Hard, Lustenau-Rheindorf und im Dornbirner Messepark wurden zur Schließung angemeldet. Sollte die Regulierungsbehörde dieser zustimmen, werden diese Postämter in drei Monaten Geschichte sein.

Postgewerkschafter Franz Mähr nimmt die Schließungen einmal mehr zum Anlass, das Ersetzen von Postämtern durch Postpartner zu kritisieren. Bei den Postpartnern fehle es an Qualität, so Mähr. Das stimme so nicht, heißt es bei der Post - die derzeit 47 Vorarlberger Postpartner würden gut arbeiten.

18 Stellen durch Integra und Aqua-Mühle betrieben

18 Postpartnerstellen in Vorarlberg werden von Integra und Aqua-Mühle betrieben. Diese gemeinnützigen Einrichtungen wollen hier Langzeitarbeitslose an den Arbeitsmarkt heranführen. Weitere zehn Postpartnerstellen werden von Gemeinden betrieben, fünf von Apotheken - auch Supermärkte und Tankstellen sind Postpartner: In Lauterach ist es ein Schuhhändler, in Nüziders ein Geschäft für Anglerbedarf.

Mähr kritisiert mangelnde Beratung

Die Liste von Dingen, die Postgewerkschafter Mähr an diesen Postpartnern stört ist lang: Da gebe es nur eingeschränkte Bankdienstleistungen, es mangle an Beratung in Sachen Telefon und Telekom, die Öffnungszeiten seien vielfach nicht ausreichend. Ein weiterer Kritikpunkt Mährs: Bei den von Integra und Aqua Mühle betriebenen Postpartnerstellen wechsle ständig das Personal. Wer hier arbeite, sei nach drei oder vier Monaten wieder weg - dieser ständige Wechsel tue der Qualität er Arbeit nicht gut. Und außerdem würden, so Mähr, immer wieder Postpartner abspringen, weil sich das Geschäft mit den Postdienstleistungen für sie nicht rechne.

Öffnungszeiten: Verweis auf Postmarktgesetz

Bei der Post sieht man das naturgemäß anders. Sprecher Michael Homola sagt, die Post sei mit der Arbeit der Postpartner zufrieden, werde davon nicht abgehen. Was die von Kritikern monierten zu geringen Öffnungszeiten anbelangt, verweist Homola auf das Postmarktgesetz, das eine Mindestöffnungszeit von zwanzig Stunden pro Woche vorschreibe. Viele Postpartner hätten länger offen. außerdem komme es nicht oft vor, dass Postpartner abspringen. Passiert sei das in Mäder - da werde aber ab 25. September eine Bäckerei als Postpartner fungieren. Keinen Ersatz gefunden hat die Post laut Homola für abgesprungene Postpartner in Bludenz und Gortipohl - man bemühe sich aber, hier Ersatz zu finden.

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